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Europäische Kommission initiiert Konsultation über verantwortungsvolle Nanoforschung

Die Kommission hat eine öffentliche Konsultation über verantwortungsvolle Forschung im Bereich der Nanowissenschaften und -technologien in die Wege geleitet. Die Konsultation ist Teil der Pläne der Kommission, einen Verhaltenskodex dieses sich schnell entwickelnden Forschung...

Die Kommission hat eine öffentliche Konsultation über verantwortungsvolle Forschung im Bereich der Nanowissenschaften und -technologien in die Wege geleitet. Die Konsultation ist Teil der Pläne der Kommission, einen Verhaltenskodex dieses sich schnell entwickelnden Forschungsbereichs zur Unterzeichnung durch die EU-Mitgliedstaaten vorzuschlagen. Die Konsultation wendet sich an ein breites Spektrum der Gesellschaft, der Wissenschaft, Industrie, Bürgergesellschaft, von politischen Entscheidungsträgern, Medien und der breiten Öffentlichkeit. "Nanowissenschaften und -technologien haben das Potenzial, Wachstum und Beschäftigung in Europa zu fördern; ihre Entwicklung und Nutzung sollten daher nicht gehemmt, einseitig ausgerichtet sein oder dem Zufall überlassen werden", sagte Janez Poto?nik, Europäischer Kommissar für Wissenschaft und Forschung. "Es kommt darauf an, dass wir die Forschung in diesen neuen Bereichen in vollem Bewusstsein ihrer möglichen Folgen betreiben, und dass wir es offen und unter Beteiligung aller Betroffenen tun." Der Kommissar betonte auch, dass der Konsultationsprozess die Entschlossenheit der Kommission zeige, das "in den Nanowissenschaften steckende Potenzial mit der gebotenen Vorsicht zu entwickeln". Die Einschätzungen zum Marktpotenzial von nanotechnologischen Erzeugnissen schwanken zwar, sind aber alle sehr positiv. Das Mitsubishi Institut schätzte im Jahr 2002 den Marktwert auf 150 Mrd. US-Dollar bis 2010 (etwa 110 Mrd. Euro), nach einer im Jahre 2004 erstellten Lux-Forschungsstudie wurde es auf 2,6 Billionen US-Dollar (etwa 1,9 Billionen Euro) bis 2014 geschätzt. Bewahrheitet sich die letztere, optimistischere Studie, so würde der Markt für nanotechnologische Erzeugnisse den Markt für Informations- und Kommunikationstechnologie überflügeln und den künftigen Biotechnologiemarkt um das Zehnfache übertreffen. Jedoch haben Sicherheitsbedenken einige nanowissenschaftliche und -technologische Forschungen gebremst. Die wichtigsten Bedenken betreffen die Fähigkeit von Nanopartikeln, natürliche biologische Grenzen überqueren zu können, und die Erwartungen über die Verbindung von lebenden Kreaturen mit menschgemachten Materialien und Systemen. Diese Bedenken haben zur Entwicklung eines neuen Forschungsbereichs geführt: verantwortungsvolles Management und Kontrolle von Nanowissenschaften. Dieser umfasst Ethik, Sicherheit, Umwelt, Einzelrechte und den Schutz persönlicher Daten. Dieser Verhaltenskodex soll die Grundregeln für die künftigen Entwicklungen der Nanotechnologieforschung enthalten und die Mitgliedstaaten und die interessierten Wirtschaftsteilnehmer ermuntern, konkrete Maßnahmen für eine sichere Entwicklung und Nutzung der Nanotechnologie zu treffen. Die Konsultation läuft bis zum 21. September.