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Inhalt archiviert am 2023-03-06

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Ungarn weiterhin stark in Biotechnologie

Eine neue Erhebung von EuropaBio und Ventura Solutions hat ergeben, dass Ungarns Entwicklung in der Biotechnologiebranche der Region weiterhin stark bleibt. Die Erhebung wurde für 12 neue EU-Mitgliedsstaaten sowie Kroatien und die Türkei durchgeführt. Der ungarische Ingenieu...

Eine neue Erhebung von EuropaBio und Ventura Solutions hat ergeben, dass Ungarns Entwicklung in der Biotechnologiebranche der Region weiterhin stark bleibt. Die Erhebung wurde für 12 neue EU-Mitgliedsstaaten sowie Kroatien und die Türkei durchgeführt. Der ungarische Ingenieur Károly Ereky hatte den Terminus Biotechnologie erstmals 1919 als "die Nutzung biologischer Methoden, Rohmaterialien [und] Prozesse für industrielle, technische und Forschungszwecke" geprägt. Experten zufolge war Ungarn bereits vor dem Zweiten Weltkrieg Heimat der Biotechnologie, als die Ungarn in großem Maßstab Essigsäure herstellten. Ungarn war auch das erste Land, das Vitamin B12 im industriellen Maßstab produzierte und bakterielle Enzyme zum Brauen von Bier nutzte. In der Erhebung wurden insgesamt 260 Biotechnologiefirmen aufgeführt. Die Mehrheit dieser Firmen befindet sich in der Tschechischen Republik, in Estland, Ungarn und Polen, und die meisten sind in allgemeiner Forschung und Herstellung tätig. Bis zu 20% der Firmen beschäftigen sich mit Diagnostik und 19% führen Analysearbeiten durch. Etwas weniger stark vertreten, aber mit Aufwärtstrend ist die Bioinformatik mit 8% Anteil. Derzeit beschäftigt diese Branche über 10.000 Menschen, von denen 1.900 in Forschung und Entwicklung arbeiten (F&E). Der Gesamtumsatz belief sich 2008 auf mehr als 345 Mio. EUR, wovon 19 Mio. EUR aus FuE hervorgingen. In Ungarn arbeiten über 1.000 Beschäftige in 77 Firmen, wobei 40% dieser Arbeitskräfte mit FuE zu tun hat. Ungarn ist Standort leistungsstarker Forschungszentren für Diagnostik und Analyse. Aber auch allgemeine Forschung und Bioinformatik spielen eine zentrale Rolle in der Biotechnologiebranche des Landes. Bis zu 5 Mio. EUR wurden in die Biotechnologie investiert. Die Erhebung zeigte zudem, dass die Schaffung eines einheitlichen und konsistenten Rahmens in der EU sich günstig auf den Biotechnologie- und den Gesundheitssektor auswirken würden. Darüber hinaus erklärten Experten, dass Ungarn ein idealer Standort für Biowissenschaftsfirmen ist, die weiter in der Region expandieren möchten. In einer weiteren Entwicklung läuft die fünfte gemeinsame Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen für translationale Projekte der Initiative EUROTRANS-BIO (ETB). Alle Angebote dazu müssen bis zum 1. Februar 2010 eingereicht werden. ETB ist als ERA-NET-Projekt etabliert und wird von der EU unterstützt. Ihr Ziel sind länderübergreifende Partnerschaften zwischen kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) und ihren strategischen Partnern, Verbesserung und Beschleunigung im Technologietransfer, stärkere europäische Leistungen und nachhaltige industrielle Entwicklung, insbesondere in der Biotechnologie. An der Initiative beteiligen sich staatliche Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationsgesellschaften in Österreich, in den belgischen Gebieten Flandern und Wallonien, in Finnland, Frankreich, Deutschland, Ungarn, Italien, den Niederlanden sowie im Baskenland, in Katalonien und Madrid (Spanien).

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