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Inhalt archiviert am 2023-03-20

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Wissenschaftliche Bildung für die Zukunft

In einer demokratischen Gesellschaft müssen die Bürger in der Lage sein, Für und Wider gegeneinander abzuwägen, wenn es darum geht, was sie glauben und wen sie wählen sollen. In der heutigen wissensbasierten Gesellschaft bedeutet das manchmal, dass sie hierfür technische und w...

In einer demokratischen Gesellschaft müssen die Bürger in der Lage sein, Für und Wider gegeneinander abzuwägen, wenn es darum geht, was sie glauben und wen sie wählen sollen. In der heutigen wissensbasierten Gesellschaft bedeutet das manchmal, dass sie hierfür technische und wissenschaftliche Themen verstehen müssen. Verfügen junge Leute in Europa aber tatsächlich über die nötigen wissenschaftlichen Kenntnisse, um an Entscheidungen teilzunehmen, bei denen es um Wissenschaft geht? Studien zeigen, dass junge Leute in Europa häufig nicht über das Wissen verfügen, um grundlegende wissenschaftliche Fragen zu verstehen, während die Zahl der Personen, die eine wissenschaftliche Laufbahn einschlagen, rückläufig ist. Diese ziemlich alarmierende Tendenz stellt für Europa und seine Zukunft in der wissensgestützten Wirtschaft eine deutliche Herausforderung dar. Das von der EU finanzierte Projekt SED "Science Education for Diversity'" will verstehen, wie sowohl Länder in Europa (Vereinigtes Königreich und die Niederlande) als auch Partnerländer (Indien, Türkei, Libanon und Malaysia) mit der Vielfalt von Kulturen und Geschlechtern umgehen, wenn es darum geht, junge Leute für wissenschaftliche Bildung zu begeistern. Unter der Leitung der Universität Exeter führte SED ein umfangreiches Forschungsprogramm in allen Partnerländern durch, indem Fragebögen verteilt, Gruppendiskussionen organisiert und Gespräche mit Lehrern und Schülern geführt wurden. Besondere Schwerpunkte lagen auf den Auswirkungen von Kultur und religiösem Glauben sowie auf der Erforschung des Prozesses, mit dem die Einstellung gegenüber der Wissenschaft im Alter von 10 und 14 Jahren geformt wird. Im Laufe der Studie kamen die Projektpartner zu der Überzeugung, dass das Verständnis der Dynamik, die zwischen Kultur, Geschlecht und wissenschaftlicher Bildung in den diversen Partnerländern zum Tragen kommt, eine Grundlage für die Entwicklung besserer Ansätze für die wissenschaftliche Bildung darstellen, da sie den Schülern besser gefallen. Eine der untersuchten Ideen konzentrierte sich darauf, ob und in welchem Ausmaß soziale Netzwerktechnologien dazu beigetragen haben, dass die von den Schulwissenschaften präsentierte scheinbare Einheit und Autorität irrelevant erscheint. Zu den Ergebnissen des Projekts zählen zwei neue Bücher des SED-Teams. Bei "Science Education for Diversity" handelt es sich um einen Sammelband von Dr. Nasser Mansour und Prof. Rupert Wegerif der Exeter University, wozu auch mehrere Artikel von Mitgliedern des SED-Projekts gehören. Außerdem bezieht sich Prof. Rupert Wegerifs Buch "Dialogic: Education for the Internet Age" auf die Erkenntnisse des SED-Projekts und argumentiert, dass der meiste Unterricht trotz der schnellen Fortschritte in den Kommunikationstechnologien immer noch auf einem traditionellen Konzept beruht, das auf der Drucklogik aufbaut, und davon abhängt, dass es nur ein wahre Darstellung der Realität gibt. In der Praxis, so Prof. Wegerif, habe die Nutzung des Internets diese traditionelle Logik der Bildung zerstört, indem es partizipatorisches und vielfältiges Wissen anbietet. Bei dieser neuen Logik oder "Dialogik" geht es mehr um das Erlernen des Lernens, wobei die Personen mit mehreren Perspektiven und letztendliche Ungewissheit. Den Partnern des SED-Projekts zufolge werden in den nächsten Jahren weitere Veröffentlichungen auf der Grundlage ihrer Arbeiten folgen und umfangreiche Datensammlungen werden über mehrere Jahre weiterhin Forschern zur Verfügung stehen, die die wissenschaftliche Bildung in Europa und auf der ganzen Welt verbessern wollen.Weitere Informationen sind abrufbar unter: SED http://science-education-for-diversity.eu/ of Exeter http://www.exeter.ac.uk/ Projektdatenblatt Dialogic: Education for the Internet Age http://www.routledge.com/books/details/9780415536790/

Länder

Indien, Libanon, Malaysia, Niederlande, Türkei, Vereinigtes Königreich

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