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Clinical trial of gene therapy for MPS VI - a severe lysosomal storage disorder

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Gentherapie für Enzymopathien

Mukopolysaccharidose VI (MPS VI) ist eine seltene Erkrankung, die auf einen Enzymdefekt zurückgeht. In einer teilweise EU-finanzierten klinischen Studie soll nun ein gentherapeutisches Verfahren getestet werden, mit dem das fehlende Molekül ersetzt werden kann.

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Bei MPS VI ist die Aktivität der Arylsulfatase B (ARSB) vermindert, was zu Symptomen wie Hydrozephalus, Rückenmarkskompression, Kleinwuchs/Wachstumsstörungen, Skelettanomalien und Gelenksteifigkeit führt. Für die von der US-amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA und der Europäischen Arzneimittelagentur EMA zugelassene Enzymersatztherapie (ERT) sind derzeit allerdings noch Einschränkungen indiziert. Die Kombinationstherapie ist nur begrenzt effektiv, da nicht alle Symptome gelindert werden können, eine wöchentliche intravenöse Behandlung nötig ist und die Kosten hoch sind, was sie für die meisten Patienten nicht zugänglich macht. Das EU-finanzierte Projekt "Clinical trial of gene therapy for MPS VI - A severe lysosomal storage disorder" (MEUSIX) wird eine multizentrische Studie zur Sicherheit der Gentherapie konzipieren und durchführen, die sich als effektivere und langfristige Lösung zur Behandlung von MPS VI erweisen soll. Dabei soll eine einmalig verabreichte Dosis Adeno-assoziierter viraler (AAV) Vektoren in die Leber lebenslang ARSB freisetzen. MEUSIX entwickelte GMP- Fertigungsprozesse und produktspezifische Testmethoden für Hersteller und Forschungsauftraggeber. Bislang wurde GMP-konform (klinische Reinheit) ein ARSB-Gentherapievektor entwickelt und optimiert. Verzögerungen bei der Fertigung wurden durch Einsatz von GMP-ähnlichen Materialien in nicht-klinischen Studien kompensiert. Damit konnten die Studien rechtzeitig nach ursprünglichem Projektplan starten, ergänzt durch Prüfungen auf Toxizität, biologische Verteilung und Vektorexpression. Die Partner richteten einen unabhängigen Ausschuss für Datenüberwachung und Sicherheit ein (Date and Drug Safety Monitoring Board), um Fortschritt, Sicherheitsdaten, kritische Wirksamkeit und Endpunkte der Studie zu bewerten. Eine spezielle Ethikberatergruppe kontrolliert die Entwicklung von Leitlinien für ethische Aspekte der Behandlung und Versorgung und soll standardisierte Abläufe in allen beteiligten Zentren sicherstellen. Mit den Ergebnissen von MEUSIX ist zu erwarten, dass durch einmalige Behandlung zu wesentlich geringeren Kosten viele der Probleme einer Enzymersatztherapie (ERT) beseitigt werden. Außerdem verteilt sich das Enzym auf alle vom Enzymmangel betroffenen Gewebe, da generell die Verteilung im Körper besser ist. Wenn sie sich als sicher und effektiv erweist, könnte die Plattform auf ähnliche Krankheiten wie Hämophilie erweitert werden, bei der kontinuierlich therapeutische Proteine verabreicht werden müssen.

Schlüsselbegriffe

Gentherapie, Enzymmangel, MPS VI, ARSB, lysosomale Speicher

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