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Identifying Strategies to Manipulate the Immune System to Increase the Control of Tumors and Metastases

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Neue Indikatoren für Immunität gegen Krebszellen

Europäische Wissenschaftler untersuchten, wie das Immunsystem auf die Tumorbildung reagiert, um daraus Möglichkeiten für neue immuntherapeutische Ansätze abzuleiten.

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Normalerweise erkennt das Immunsystem fremde Erreger und löst über dendritische Zellen eine T-Zell-Aktivierung aus, die sie unschädlich macht. Da das Prinzip bei Krebszellen mitunter aber nicht funktioniert, wird vermutet, dass die Tumormikroumgebung in bisher ungeklärter Weise die T-Zellaktivierung hemmt. Um diese schwache Immunogenität zu stärken, werden therapeutische Strategien mit dendritischen Zellen entwickelt, die ex vivo mit tumorassoziierten Antigenen bestückt werden. Allerdings ist die klinische Wirksamkeit des Ansatzes noch begrenzt, sodass Biologie und Funktion dendritischer Zellen genauer erforscht werden müssen. Das EU-finanzierte Projekt ISMISICOTAM betrieb Grundlagenforschung und sollte zudem Impfungen mit dendritischen Zellen effizienter machen. Langfristig war das Ziel, das Wachstum von Tumoren und Metastasen durch Stärkung der Immunabwehr zu hemmen. Zunächst wurde untersucht, ob ein Zusammenhang zwischen Lokalisation des Tumors und Immunogenität besteht. Hierfür wurden neue Krebsmodelle generiert, bei denen die Tumoren entweder in die Haut implantiert wurden, die mehrere Untergruppen dendritischer Zellen enthält, oder in subkutanes Gewebe, das hauptsächlich aus Fett besteht. Wie die Experimente zeigten, werden intradermale im Gegensatz zu subkutanen Tumoren schnell eliminiert. Analysen des Mechanismus ergaben, dass dieser Prozess von dendritischen Zellen eingeleitet wird, die den Tumor infiltrieren und T-Zellen aktivieren. Bei subkutanen Tumoren hingegen verzögert sich die Rekrutierung dendritischer Zellen, was die Immunabwehr schwächt und damit das Tumorwachstum beschleunigt. Untersuchungen der Architektur etablierter subkutaner Tumoren mittels Fluoreszenzmikroskopie ergaben, dass dendritische Zellen sich weitgehend innerhalb eines dichten und linearen Kollagennetzwerks in der Tumorperipherie befinden. Nur ein paar Zellen bewegen sich innerhalb des Tumorbetts entlang der Kollagenfasern, was darauf hindeutet, dass die Organisation der extrazellulären Matrix eine Schlüsselrolle bei der Mobilisierung dendritischer Zellen in Tumoren spielt. Somit könnte die Tumorimmunogenität durch Modulation des Kollagennetzes beeinflusst werden. Insgesamt bringen die Ergebnisse von ISMISICOTAM neue Erkenntnisse zur Tumorimmunologie, die für die klinische Immunologie relevant sind, um neue, bessere Strategien im Kampf gegen Krebs zu entwickeln.

Schlüsselbegriffe

Immunsystem, Immuntherapie, Krebs, dendritische Zellen, T-Zellen

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