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The three-dimensional Magnetic Structure of solar Filaments and Prominences

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Neue Daten über solare Filamente

Da die Aktivitäten des Menschen zunehmend den Bereich rund um die Erde in Besitz nehmen und das Vertrauen in die Satellitentechnologien wächst, gewinnt auch das Raumwetter an Bedeutung. EU-finanzierte Wissenschaftler haben weitere Einblicke in die magnetische Struktur einer der bedeutendsten Plasmaformen von Materie in der Sonne, der solaren Filamente, vermittelt, die in hohem Maße die Weltraumwettervorhersage unterstützen können.

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Solare Filamente sind große Bereiche kalter und dichter Plasmastrukturen, die durch Magnetfeldschleifen über der Sonnenoberfläche schweben. Üblicherweise erscheinen sie lang und dünn oberhalb der Chromosphäre, aber wenn sie über den Gradbogen der Sonne herausragen, werden sie Protuberanzen genannt und erscheinen heller als ihre äußere Umgebung. Filamente können tagelang fließen, bevor sie verschwinden; wird jedoch das Magnetfeld in ihrer Umgebung instabil, fallen sie zusammen und erzeugen eine sich bewegende Wolke, die als koronaler Massenausstoß (Coronal Mass Ejection, CME) bekannt ist. Sonneneruptionen und koronale Massenauswürfe gehören zu den dramatischsten Sonnenereignissen, welche die terrestrische Umwelt beeinflussen können. Das von der EU finanzierte Projekt MASFIPRO (The three-dimensional magnetic structure of solar filaments and prominences) wurde ins Leben gerufen, um eine quantitative Beschreibung der magnetischen Struktur und der Entstehung von solaren Filamenten zu erstellen sowie mögliche Filamentausbrüchen und der Erzeugung koronalen Massenauswürfen zugrundeliegende Mechanismen zu untersuchen. Die Wissenschaftler gelangten durch Beobachtungen verschiedener solarer Strukturen im Spektralbereich von 1083 nm an wertvolle Informationen. Erstmalig erhielten sie Auskünfte über die Schwankung des Vektormagnetfelds in Abhängigkeit von der Höhe in den sogenannten Spikulen der Sonne. Damit konnte nicht nur die Modellierungsarbeit unterstützt, sondern auch das Verständnis des Bildungsmechanismus von Sonnenspikulen erweitert werden. Man konnte zudem ein Sonnenfilament beobachten, bevor es aus der Oberfläche der Sonne ausgeworfen wurde. Analysen spektropholometrischer Daten und der großen Amplitudenschwankungen, die das Filament zeigte, sollten das Verständnis der Sonnenfilamenteruption verbessern. Hochauflösende Daten einer ruhenden Protuberanz offenbarten das Vorhandensein kleiner Strukturen der Intensität und Polarisation nach. Zu guter Letzt wurde erstmalig eine direkte spektropholimetrische Signatur von Rekonnektionsstrahlen in der Sonnenatmosphäre nachgewiesen. MASFIPRO lieferte wertvolle Erkenntnisse über Eruptionsverhalten und Magnetfelder von Sonnenfilamenten, dank derer man zu mehr Verständnis der magnetischen Kopplung zwischen Sonnenphotosphäre, Chromosphäre und Korona gelangen sollte.

Schlüsselbegriffe

solare Filamente, Weltraumwetter, Protuberanzen, koronaler Massenauswurf, MASFIPRO

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