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Green Lifestyles, Alternative Models and Upscaling Regional Sustainability

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Neue Modellierungsinstrumente zur Bewältigung von Herausforderungen bei der Förderung nachhaltiger Lebensweisen in Europa

Wie die Europäer arbeiten, leben und spielen wirkt sich unmittelbar auf eine nachhaltige Lebensweise aus. Die Fokussierung auf Konsumverhalten und Versuche, dieses zu ändern, hat bislang nicht zu den gewünschten Ergebnissen geführt.

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Vor diesem Hintergrund wurde im Rahmen des EU-finanzierten Projekts GLAMURS (Green lifestyles, alternative models and upscaling regional sustainability) ein alternativer Ansatz für die Schaffung nachhaltiger Lebensweisen umgesetzt, um den globalen ökologischen Fußabdruck zu reduzieren und um gleichzeitig das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern. „Das oberste Ziel war es, ein Verständnis der zentralen Hindernisse und der Aussichten hinsichtlich eines Übergangs zu nachhaltigen Lebensweisen und zu einer umweltfreundlichen Wirtschaft in Europa zu entwickeln sowie der effektivsten Methoden, um diese Veränderungen zu unterstützen und zu beschleunigen“, sagt Projektkoordinator Dr. Adina Dumitru von der People-Environment Research Group der University of A Coruña in Spanien. „Wir haben die Dynamik von Lebensweisen, die Bedingungen unter denen ökonomische Systeme transformiert werden und die politischen Maßnahmen berücksichtigt, die einen nachhaltigen Wandel ermöglichen könnten, um politische Entscheidungsträger, Unternehmen und Staatsbürger dabei zu unterstützen, im Hinblick auf eine nachhaltige Zukunft fundiertere Entscheidungen zu treffen.“ Im Rahmen von GLAMURS wurde ein umfassender Rahmen bezüglich Lifestyle-Entscheidungen, Dynamiken und Interaktionen entwickelt, damit relevante Beteiligte im Hinblick auf die Ausweitung nachhaltiger Lebensweisen in Europa fundierte Entscheidungen treffen können. Zur Unterstützung politischer Entscheidungen wurden im Zuge des Projekts robuste Empfehlungen für die Governance-Gestaltung und für politische Instrumentarien gemacht, um auf europäischer und regionaler Ebene nachhaltige Lebensweisen und umweltfreundliche Ökonomien zu erreichen. Die Forscher untersuchten sieben europäische Regionen sowie sechs nachhaltigkeitsrelevante Lifestyle-Bereiche und verglichen diese miteinander. Ziel hierbei war es, die regionalen Charakteristika und deren Potenzial für den Übergang zu nachhaltigen Lebensweisen und umweltfreundlichen Ökonomien in Erfahrung zu bringen. „Das Projekt zeigte, wie die Lebensweisen von Nachhaltigkeitsinnovatoren regionale Akteure zur Veränderung politischer Umstände inspirieren können, damit die Übergänge zu nachhaltigen Regionen eine Realität werden“, merkt Dumitru an. „Die Entscheidung, Zeit für nachhaltige Aktivitäten aufzuwenden, hängt von unseren Bestrebungen und unserer Identität sowie von den in dem jeweiligen Kontext vorherrschenden sozialen Normen ab.“ Die Forschung stützte die Tatsache, dass nachhaltige Lebensweisen nicht zwangsläufig mit dem Streben nach individuellem Wohlergeben, gesellschaftlichem Wohlstand und einem umweltfreundlichen Wirtschaftswachstum in Konflikt stehen müssen. „Im Gegenteil, Menschen, die nach Nachhaltigkeit streben, verzeichnen auf lange Sicht mehr Wohlbefinden und sie haben den Wunsch, ihr Leben in eine nachhaltigere Richtung zu lenken“, erklärt Dumitru. „Diese Wünsche machen die Unterstützung von Institutionen und Behörden auf lokaler, nationaler und europäischer Ebene erforderlich, sodass diese einfachen Bestrebungen in der Gesellschaft insgesamt zu festen Gewohnheiten und gemeinsamen Verhaltensnormen werden.“ Im Rahmen des Projekts wurde eine Reihe von integrierten Modellen erstellt, die unterschiedliche Umstände für Änderungen von Lebensweisen, alternative ökonomische Ansätze sowie nachhaltige Veränderungen beurteilen. Die Resultate stützen die Annahme, dass eine gemeinschaftlichere Umsetzung von Entscheidungen für eine nachhaltige Lebensweise in Übereinstimmung mit Szenarien für ein umweltfreundliches Wirtschaftswachstum mittel- und langfristig auch sozial und wirtschaftlich nachhaltiger ist. „Wir zeigen ebenfalls, dass politisches Eingreifen die Wechselwirkung zwischen Determinanten für nachhaltige Lebensweisen auf unterschiedlichen Ebenen angehen muss“, meint Dumitru weiter. „Psychologische Faktoren, welche möglicherweise die Umsetzung nachhaltiger Lebensweisen auf individueller Ebene unterstützen, interagieren mit Faktoren, welche sich auf die Ausweitung dieser Lebensweisen in großen Gruppen auswirken, um spezifische soziale ‚Umkipp-Punkte‘ zu schaffen, für die politische Interventionen besonders vielversprechend sind.“ Auch wenn das Projekt im Dezember 2016 endete, sind in jeder Region Veranstaltungen zur Wissensvermittlung geplant. Mehrere Partner haben verschiedene Beteiligte dazu eingeladen, sich an einer Debatte zu den Auswirkungen der GLAMURS-Ergebnisse auf die regionale Entwicklung zu beteiligen. Professor Ricardo García Mira, ehemaliger Projektkoordinator und aktuell Mitglied im spanischen Parlament, arbeitet mit der spanischen Klimawandelkommission zusammen. García Mira hat sich für die Förderung nachhaltiger Lebensweisen in Spanien eingesetzt, die auf dem Ansatz und den Ergebnissen von GLAMURS gründen. Dumitru ist überzeugt, dass GLAMURS den Übergang hin zu einer nachhaltigen Gesellschaft in Übereinstimmung mit den Zielen von Europa 2020 und darüber hinaus beschleunigen wird. „Wir gehen fest davon aus, dass das Projekt positive und langfristige Spuren für ein intelligentes, nachhaltiges und inklusives Wachstum auf lokaler, nationaler und europäischer Ebene hinterlassen wird.“

Schlüsselbegriffe

Nachhaltige Lebensweisen, umweltfreundliche Lebensweisen, GLAMURS, regionale Nachhaltigkeit, umweltfreundliche Wirtschaft

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