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Development of a universal influenza vaccine based on tandem core technology

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Ein universeller Grippeimpfstoff

Infektionen mit dem Influenzavirus sind ein wichtiges globales Gesundheitsproblem, das sich auf die Arbeitsproduktivität und das Funktionieren des täglichen Lebens auswirkt. Jahreszeitlich bedingte Grippeepidemien und Pandemien aus jüngster Zeit unterstreichen den Bedarf an noch besseren Impfstoffen.

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Varianten des Influenza-A-Virus (IAV) werden auf Basis der Heterogenität der viralen Oberflächenproteine Hämagglutinin (HA) und Neuraminidase (NA), welche die Hauptziele für natürliche Wirtsimmunität sind, in Subtypen eingeteilt. Aufgrund der kontinuierlichen Akkumulation von Aminosäureänderungen, die als Antigendrift bezeichnet wird, schützt die Immunität gegenüber einem IAV-Stamm jedoch nicht vor anderen Stämmen. Zudem können einige Tiere wie Vögel und Schweine mit IAV infiziert werden, und es können dann durch Reassortement neue IAV-Stämme entstehen, in der Lage sind, Menschen zu infizieren. Da der Mensch über keine natürliche Immunität gegenüber diesen neuartigen Stämmen verfügt, können sie mit sehr hohen Sterblichkeitsraten assoziierte Pandemien auslösen. Das von der EU finanziell geförderte Projekt FLUTCORE wurde darauf ausgelegt, sich mit der Aufgabe der IAV-Impfstoffentwicklung zu beschäftigen, indem die Beschränkungen der existierenden Impfstoffe überwunden werden. Grundgedanke war die Entwicklung eines Impfstoffs, der eine vor viele Influenzastämmen schützende Immunität herbeiführen kann. Dazu muss man auf virale Proteine abzielen, die zwischen den wichtigsten IAV-Stämmen konserviert und für die saisonale Grippe verantwortlich sind. In diesem Kontext untersuchten die Forscher konservierte Regionen wesentlicher IAV-Proteine, die durch schützende Immunreaktionen anvisiert werden könnten. Von Natur aus sind gut konservierte Sequenzen eher schlechte Immunogene. So musste FLUTCORE diese IAV-Antigene dem Immunsystem auf eine Weise präsentieren, dass sie kräftige und schützende Immunreaktionen hervorrufen. Zu diesem Zweck setzten die Projektpartner virusähnliche Partikel (virus-like particles, VLPs) ein, d. h. Proteinkomplexe, die infektiöse Virionen nachahmen, aber über kein genetisches Material zur Replikation verfügen. VLPs rufen nicht nur Immunreaktionen hervor, sondern können genetisch derart manipuliert werden, dass sie jedes gewünschte Antigen aufweisen, was sie zu allgemein anerkannten Werkzeugen der Impfstoffentwicklung macht. FLUTCORE ermittelte konservierte Epitope in HA und im Matrixprotein sowie veränderte diese Antigene auf gentechnische Weise zu Hepatitis-B-VLPs. Nach Reinigung wurden die am meisten immunogenen VLPs in präklinischen Mausmodellen anhand der IAV-Infektion validiert. Unter dem Strich konnte das FLUTCORE-Projekt ein innovatives Mittel zur Entwicklung eines wirksamen Impfstoffs bereitstellen, der Immunität gegenüber den meisten pathogenen IAV-Stämmen bieten könnte. Der nächste Schritt besteht darin, den Leitimpfstoff in der Klinik in Hinsicht auf Sicherheit und Wirksamkeit zu testen.

Schlüsselbegriffe

Grippe, Influenza, Impfstoff, Hämagglutinin, FLUTCORE, VLP

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