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Understanding the Concept of Self as a Phenomenal Concept

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Selbst als Phänomen

Neue Forschung erklärt das Konzept des Selbst als spezifisches Phänomen oder Erfahrung und nicht als Sprachkonstrukt.

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Es gibt viele Möglichkeiten, das Konzept von Selbst und Identität zu verstehen. Das EU-geförderte Projekt PHENOSELF (Understanding the concept of self as a phenomenal concept) untersuchte die Semantik des Begriffs selbst - das heißt, wie das Konzept mit dem Individuum verbunden ist, auf das es sich bezieht. Es half dabei, die einzigartigen Merkmale des Selbstkonzepts zu erklären, sowohl unter Alltagsbedingungen als auch in pathologischen Fällen. In der Linguistik wird das Selbst traditionell mit dem Wort ‚Ich‘ in Verbindung gebracht. In jüngerer Zeit haben Forscher jedoch das Selbst in Bezug auf Wahrnehmung und Handeln untersucht und nicht auf Wörter. In diesem Sinne betrachtete das Projekt das Konzept des Selbst nicht so sehr in Abhängigkeit von der Nutzung struktureller Merkmale des Kontextes, sondern vom Standpunkt einer grundlegenden Erfahrung des Selbst heraus. Die Schlüsselhypothese war, dass das Konzept des Selbst kein indexikalisches Konzept ist (also nicht mit einem Ich im Zusammenhang steht), sondern eher mit einem phänomenalen Konzept zusammenhängt. Letzteres beinhaltet subjektivere Phänomene wie die in den Worten rot, pfeffrig, traurig oder seidig, die Phänomene darstellen, mit denen wir über unsere Erfahrungen reflektieren und welches Gefühl sie in uns hervorrufen. PHENOSELF hat das Selbst als eine Art Eindruck oder Erfahrung von ‚mich als ich selbst angesehen‘, das insbesondere die Anwendung des Konzepts auslöst. Im Einklang mit Psychologie und Philosophie untersuchte es Selbsterfahrung als ‚me-ness‘ ((M)ich-heit) oder ‚Mine-ness‘ (Mein-heit). Dazu gehörte die Betrachtung von Beziehungen zwischen Selbsterfahrung und kognitiver Phänomenologie, um begriffliche Gedanken, körperliches Bewusstsein, körperliches Eigentum und körperliche Bewegung zu verarbeiten. Die Forschung führte dazu, unterschiedliche Konzepte des ‚subjektiven Charakters‘ im Zusammenhang mit diesen Bedingungen und was dies bedeutet zu betonen. Sie schlug ein phänomenales Konzeptmodell vor und untersuchte verschiedene philosophische Implikationen des Modells, indem Perspektiven von der Erkenntnistheorie bis zur Moralphilosophie untersucht wurden. Weitere Forschung untersuchte den besonderen Wert, den wir uns selbst zuschreiben, und warum sich Subjekte in besonderer Weise um das kümmern, was mit ihnen geschieht. Schließlich untersuchte das Projekt die verschiedenen Vorstellungen von subjektivem Charakter oder Selbstwahrnehmung in Bezug auf psychische Erkrankungen (z. B. Alien-Denk-Syndrom, Cotard-Täuschung), die das Konzept oder die Selbstwahrnehmung verzerrten. Diese Erkenntnisse liefern wichtige Einblicke in die Debatte über die Selbstwahrnehmung, sei es in Alltagssituationen oder in klinischen Situationen.

Schlüsselbegriffe

Selbst, PHENOSELF, Selbstkonzept, Alien-Gedanken-Syndrom, Cotard-Wahn

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