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FOSTERING WATER-AGRICULTURE RESEARCH AND INNOVATION IN MALTA

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Forschung und Aufbau von Kapazitäten für eine bessere Wasserbewirtschaftung auf Malta

Raubbau, Verschwendung und das Klima, allen kommt eine wesentliche Rolle im Zusammenhang mit der massiven Wasserknappheit auf Malta zu. Nirgends fällt dieses Problem schwerer ins Gewicht als beim Hauptnutzer von Wasser, nämlich dem Agrarsektor.

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„Wenn es weiterhin Landwirtschaft auf den Maltesischen Inseln geben soll, muss schnellstens etwas gegen die Wasserknappheit getan werden“, sagt Malcolm Borg, Koordinator des EU-finanzierten Projekts FOWARIM. Allerdings war auf Malta keine Forschungseinrichtung vorhanden, wo neue Techniken, Systeme und Technologien untersucht und erprobt werden konnten, die es erlauben, der Wasserknappheit mit Bewässerungsmaßnahmen zu begegnen. „Bisher gab es kaum Forschungsaktivitäten im Bereich der Wasserverwendung auf Malta. Keine Einrichtung nahm Untersuchungen, die mit Wasser in Verbindung stehen, vor“, erklärt Borg. Vor Kurzem hat das Institut für Angewandte Wissenschaften des Malta College for Arts, Science and Technology (MCAST) ein Zentrum für Forschung und Weiterbildung im Bereich Wasser (WRTC) ins Leben gerufen, um Forschung auf Gebieten zu betreiben, die bei der Wasserbewirtschaftung von Bedeutung sind. Allerdings fand hier der Einsatz dieser wertvollen Ressource in der Landwirtschaft noch keinerlei Berücksichtigung. Das WRTC eröffnet hervorragende Möglichkeiten zur Erhaltung des maltesischen Agrarsektors, dazu sind jedoch Investitionen in die Forschung zu den Themen Bewässerung und Wassernutzung in der Landwirtschaft nötig. Dies ist nur erreichbar, wenn zunächst seine wissenschaftlichen und technischen Kapazitäten gefördert werden. Den Grundstein für eine Kultur der Wasserforschung legen Das Projektteam hat mit der Unterstützung durch führende europäische Exzellenzzentren für Wasser und Landwirtschaft auf Malta einen Forschungsausschuss gebildet, um die Forschung zur Wasserverwendung in der Landwirtschaft zu diskutieren, zu analysieren und zu planen. Der Ausschuss, dem auch maltesische Vertreter angehören, erörterte die lokalen Notwendigkeiten und zog Bilanz über die vorhandenen materiellen und menschlichen Ressourcen, um mögliche Forschungsgebiete abzustecken. Interessengruppen aus international renommierten Forschungseinrichtungen, ein wissenschaftlicher externer Beirat und lokale Akteure beteiligten sich ebenfalls an der Festlegung der Forschungsrichtungen. „Dieses Wissensnetzwerk hat das richtige Klima, geeignete Bedingungen und den passenden Rahmen für eine langlebige, nachhaltige Forschung im Bereich Wasser geschaffen“, sagt Borg. „Der Ausschuss wird weiterhin mit seinem Forschungspotential als Leuchtturm dienen und der lokalen Gesellschaft Lösungen anbieten können.“ Die Verbundforschung und Aktivitäten, die maltesische Forscher unternahmen, haben acht wissenschaftliche Publikationen hervorgebracht. „Sie enthalten Ergebnisse, die eine große Bedeutung für Malta haben, mit weitreichenden Folgen für den Umgang mit und die Bewirtschaftung von Wasser im Agrarsektor“, fügt er hinzu. FOWARIM stärkte die Forschungskapazität des MCAST durch verschiedene gezielte fachliche Schulungen für Mitarbeiter, kurzzeitige Austauschprogramme für Mitarbeiter, Sommerkurse und virtuelles Training. „Dank dieses Aufbaus von Kapazitäten ist nun eine kritische Masse an lokaler Fachkompetenz vorhanden, mit der die begonnenen Forschungsarbeiten weitergeführt werden können“, merkt Borg an. Der Transfer von Wissen und Kompetenzen an das MCAST beschleunigt den Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien. Dies wiederum ist der Modernisierung der Landwirtschaft sowie der Ausbildung und Forschung im Bereich Wasserwirtschaft zuträglich. Das MCAST hat zwei Vereinbarungen mit Forschungseinrichtungen unterzeichnet, die eine Schlüsselrolle bei der Aufrechterhaltung und Weiterführung der Forschung im Bereich Wassereinsatz in der Landwirtschaft spielen werden. Umsetzung der Ergebnisse mit den Landwirten vor Ort Die Landwirte profitieren bereits von FOWARIM. Bei Feldversuchen und an Demonstrationsstandorten wurde erklärt, wie einfach Wasser mit Technologien vor Ort effizienter überwacht und bewirtschaftet werden kann. Sie erhielten Schulungen, bei denen die Rolle und die Bedeutung von Wasser in der Landwirtschaft behandelt wurde, wie auch die zur Verfügung stehenden agronomischen, technischen und ingenieurwissenschaftlichen Mittel, mit denen sich der Wasserverbrauch reduzieren und die Effizienz erhöhen lässt. Zudem zeigen Beispiele für bestmögliche Verfahren wie der Wasserbedarf der Nutzpflanzen reduziert werden kann. „FOWARIM kommt letztendlich den Landwirten zugute“, schließt Borg. „Wir haben praktische Lösungen für die tatsächlichen Gefahren angeboten, denen sie gegenüberstehen, und dabei geht es um die Überlebensfähigkeit ihrer landwirtschaftlichen Betriebe.“ Das gesammelte Wissen dient ebenso politischen Entscheidungsträgern im Hinblick auf ein besseres Verständnis der Situation und bei der Gestaltung von Richtlinien und Gesetzen für eine angemessenere Verwaltung und Bewirtschaftung von Maltas kostbarem Gut.

Schlüsselbegriffe

FOWARIM, Wasser, Malta, Landwirtschaft, MCAST, Landwirt, Wasserknappheit, Bewässerung, Wasserverwendung in der Landwirtschaft

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