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Rat für Wettbewerbsfähigkeit: Innovationsminister diskutieren über die Inhalte von Horizon 2020

Die Innovationsminister haben sich getroffen, um die Vorschläge der Kommission für Horizon 2020 im Rat für Wettbewerbsfähigkeit in Brüssel am 21. Februar zu diskutieren. Die Pläne für ein neues, gestrafftes EU-Programm für Forschung und Innovationsförderung, das 2014 starten s...

Die Innovationsminister haben sich getroffen, um die Vorschläge der Kommission für Horizon 2020 im Rat für Wettbewerbsfähigkeit in Brüssel am 21. Februar zu diskutieren. Die Pläne für ein neues, gestrafftes EU-Programm für Forschung und Innovationsförderung, das 2014 starten soll, wurden von der für Forschung, Innovation und Wissenschaft zuständigen Kommissiarin Máire Geoghegan-Quinn am 30. November 2011 skizziert. Bei dem Treffen unter dem Vorsitz des dänischen Ministers für Wissenschaft, Innovation und Hochschulbildung Morten Østergaard diskutierten die Minister Querschnittsthemen innerhalb des Horizon 2020-Programms, wobei der besondere Schwerpunkt auf der Rolle der Sozial- und Geisteswissenschaften sowie auf kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) lag. Bei diesem Treffen saßen die Minister zum dritten Mal zusammen, um die Pläne durchzugehen. Ihr letztes Treffen erfolgte bei einem informellen Rat für Wettbewerbsfähigkeit in Kopenhagen am 2. Februar, das einem ersten allgemeinen Gedankenaustausch auf dem Rat für Wettbewerbsfähigkeit am 6. Dezember gefolgt war. Der Entwurf der Kommission legt dar, dass das 80 Milliarden EUR Budget von Horizon 2020 sich darauf konzentrieren wird, Exzellenz in der Wissenschaft zu unterstützen, gesellschaftliche Herausforderungen anzugehen und die Spitzenposition der Industrie sowie wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen sicherzustellen. Alle Delegationen brachten ihre Unterstützung für die Erleichterung der Beteiligung von KMU am Innovationsprozess zum Ausdruck. Der stellvertretende Ständige Vertreter des Vereinigten Königreichs bei der EU, Andy Lebrecht, sagte: "[Ihre Beteiligung] ist entscheidend, um intelligentes und nachhaltiges Wachstum zu schaffen. Während die Vereinfachung der administrativen Anforderungen und die Einführung neuer Instrumente zu einer stärkeren Beteiligung von KMU beitragen sollten, müssen auch die Mitgliedstaaten eine Rolle zu spielen. Im Vereinigten Königreich sind wir jetzt dabei, das System der Unterstützung für Organisationen, die am Rahmenprogramm (RP) teilnehmen wollen, zu überprüfen. Wir wollen parallele, strategische Finanzierungsaktivitäten vermeiden. Engagierte Gruppen wie das Strategische Forum für internationale wissenschaftliche und technologische Zusammenarbeit (Strategic Forum for International Science and Technology Cooperation, SFIC) sollten sich auf den Informationsaustausch und auf eine beratende Funktion beschränken und nicht direkt an der Zuteilung der Mittel beteiligt werden. Stattdessen sollten wir bestehende und neue Initiativen wie ERA-Netze, Initiativen der gemeinsamen Programmplanung und Programme nach Artikel 185 auf die nationaler Ebene verlegen." Er zitierte die Verbesserung der Vernetzung zwischen erfahrenen Teilnehmern an Rahmenprogramm und weniger erfahrenen KMU sowie die Angleichung an nationale Förderprogramme als entscheidende Punkte. Weiterhin berichtete er auch, dass im Vereinigten Königreich mehr KMU an ERA-Net +-Programmen teilgenommen hätten und dass dies ein logischer nächster Schritt nach dem Abschluss eines entsprechenden nationalen Programms gewesen sei. Zeljko Jovanovic, der den Bewerberstaat Kroatien vertritt, wiederholte diese Ideen. Er sagte, dass "die Verringerung des Verwaltungsaufwands für KMU und andere Investoren ein Muss" sei und dass Kroatien "die Idee eines beratenden Mechanismus" unterstütze. Viele Delegationen betonten die Vorteile der Einbettung von Sozial-und Geisteswissenschaften in Forschungsprojekte, um auf diese Weise besser auf die großen gesellschaftlichen Herausforderungen Europas eingehen zu können. Die österreichische Delegation erklärte: "Ich habe darum gebeten, dass Sozialwissenschaften im Horizon 2020-Ansatz angemessen zum Tragen kommen. Die Herausforderungen unserer Zeit können nur überwunden werden, wenn wir den Sozialwissenschaften genügend Aufmerksamkeit schenken. Nicht alle Herausforderungen sind rein technisch lösbar. Eine effizientere Nutzung von Wissen hängt vom Verhalten und den sozialen Bedingungen ab." In ihrer Rede an die Minister am Ende des Treffens versicherte Kommissarin Geoghegan-Quinn, dass die Sozial- und Geisteswissenschaften angemessene Aufmerksamkeit erhalten würden: "Die Sozial-und Geisteswissenschaften werden in die drei Hauptsäulen von Horizon 2020 vollständig integriert werden, und sie werden als integraler Bestandteil der Aktivitäten eingebunden sein, mit denen alle gesellschaftlichen Herausforderungen bewältigt werden sollen. Damit arbeiten sie über die isoliert funktionierenden Disziplinen hinaus. Es ist zwingend notwendig, dass wir ein besseres Verständnis der Herausforderungen erhalten, bevor wir mit spezifischen Lösungen beginnen." Sie betonte auch, dass Horizon 2020 "auf dem Erfolg der früheren Rahmenprogramme" aufbauen werde und weiterhin "in vollem Umfang für die Teilnahme aus Drittländern" offen stehe. Am 27. Februar werden die Vorschläge für Horizon 2020 im Europäischen Parlament diskutiert, wenn der Ausschuss für Industrie, Forschung und Energie (ITRE) einen ersten Gedankenaustausch über den Entwurf des Pakets halten wird. Das spanische Mitglied des Europäischen Parlaments (MdEP) Riera Madurell aus der Fraktion der Progressiven Allianz der Sozialdemokraten (S & D) wird ihr Arbeitsdokument zum Horizon 2020-Rahmen präsentieren. Forschung und Innovation spielen eine Schlüsselrolle bei den Prioritäten der dänischen Ratspräsidentschaft. Als Dänemark diese im Januar von Polen übernommen hatte, hatte es angekündigt, dass es sich für Forschung und Innovation zur Förderung innovativer Unternehmen einsetzen und ein grüneres und nachhaltiges Wachstum sicherstellen werde. Zu den Zielsetzungen gehört das Arbeiten an Kommissionsvorschlägen wie etwa dem Entwurf der Energieeffizienzrichtlinie (Energy Efficiency Directive, EED), der letzten Europa-2020-Leitinitiative. Auf der ITRE Sitzung werden die Ausschussmitglieder auch darüber abstimmen, bevor es zur Abstimmung im Plenum im März geht. Die Dänen sind sehr daran interessiert bei der EED verlorenen Boden aufzuholen, bevor sie im Juli den Stab an Zypern weitergeben. Die Bedeutung der Koordination zwischen diesen verschiedenen politischen Portfolios von Europa 2020 ist entscheidend. So unterstützen Projekte, die mit Mitteln aus EU-Forschungsrahmenprogrammen durchgeführt werden, unmittelbar Forschung, die dazu beiträgt, andere Flaggschiff-Initiativen wie die EED in die Tat umzusetzen. Die Präsidentschaft hofft, dass die Verhandlungen im Rat über die Besonderheiten des Horizon 2020-Programms Ende Mai 2012 abgeschlossen sein werden, um den Weg für künftige Arbeiten zu ebnen und die rechtzeitige Verabschiedung der endgültigen Rechtsakte durch den Rat und das Europäische Parlament sicherzustellen. Ab 2014 soll Horizon 2020 offiziell die Nachfolge des Siebten Rahmenprogramms (RP7) antreten. Mitte 2012 werden mehrere abschließende Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen im Rahmen des RP7 veröffentlicht, um die Lücke zwischen den beiden Programmen zu überbrücken.Weitere Informationen erhalten Sie hier: Rat der Europäischen Union: http://www.consilium.europa.eu/homepage?lang=de Horizon 2020: http://ec.europa.eu/research/horizon2020/index_en.cfm?pg=home

Länder

Dänemark, Kroatien, Irland, Vereinigtes Königreich

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