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Nachhaltige und innovative Lösungen für die Bewältigung der Kunststoffkrise in unseren Ozeanen und Meeren

Die Kunststoffvorkommen in unseren Flüssen, Meeren und Ozeanen sind über die vergangenen Jahre zu einem kaum ermesslichen Problem dieser Zeit geworden, das zu zahlreichen Warnungen über eine bevorstehende Umweltkatastrophe geführt hat. Dennoch ist Kunststoff ein wichtiges Material in unserer modernen Gesellschaft, das eine wichtige Rolle in unserem Alltagsleben spielt. Dieser CORDIS Results Pack beleuchtet acht EU-finanzierte Projekte, die sich der Herausforderung stellen, neue, nachhaltige und umsetzbare Lösungen zu finden, um uns dabei zu helfen, dieses globale Problem anzugehen und letztlich zu bewältigen.

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt
Lebensmittel und natürliche Ressourcen icon Lebensmittel und natürliche Ressourcen
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Kunststoff ist überall zu finden: er umgibt die Lebensmittel, die wir verzehren, ist in der Kleidung, die wir tragen und in den Gebäuden, in denen wir leben. Aufgrund seiner Funktionalität, Beständigkeit und geringen Kosten stellt Kunststoff einen wesentlichen Bestandteil unseres modernen Lebens dar. Bei nicht ordnungsgemäßer Entsorgung belastet Kunststoff allerdings die Umwelt und verursacht substanzielle ökologische und wirtschaftliche Schäden.

Eine drängende politische Priorität ...

Unsere Ozeane und Meere sind leider schon erheblich durch Kunststoffe verschmutzt worden, die sogar in den entlegensten Gebieten der Erde, wie der Arktis, nachgewiesen werden konnten. Jedes Jahr landen zwischen 4,8 und 12,7 Mio. Tonnen Kunststoff in den Ozeanen, die Meereslebewesen gefährden und wirtschaftliche Schäden verursachen. Die Verschmutzung der Ozeane durch Kunststoff kostet die EU jährlich bis zu 690 Mio. EUR, die aus der Säuberung von Küsten und Stränden sowie aus negativen Auswirkungen auf das Fischereiwesen und Aquakultur resultieren. Die Bewältigung dieses Problems ist eine politische Priorität der Europäischen Union. Im Dezember 2018 haben die EU-Institutionen ein Übereinkommen zu Maßnahmen getroffen, um eine Verringerung der Abfälle im Meer durch Marktbeschränkungen, Gestaltungs- und Sammelanforderungen und die Ausweitung von Herstellerpflichten an ihrer Quelle zu erreichen und visieren zehn Kunststofferzeugnisse, die am häufigsten an den Stränden anzutreffen sind, sowie zurückgelassene Fanggeräte an, die zusammen die Ursache für 70 % aller gefundener Abfälle im Meer ausmachen. Diese Einigung basierte auf dem Vorschlag zu Einwegkunststoffen, den die Kommission im Mai 2018 als Teil der weltweit ersten umfassenden EU-Strategie für Kunststoffe in einer Kreislaufwirtschaft vorgelegt hatte, die den Zielen für eine nachhaltige Entwicklung gerecht wird.

... Solide Forschung zur Unterstützung sinnvoller Lösungen erforderlich

Die EU ergreift konkrete politische Maßnahmen, um diese wachsende Umweltkrise anzugehen. Starke und solide Forschung ist erforderlich, um sicherzustellen, dass sich politische Entscheidungen auf fundierte wissenschaftliche Beweise stützen und innovative Lösungen entwickelt werden – Lösungen, welche die Menge an Kunststoffabfall reduzieren, dessen Freisetzung in die Meere und Ozeane verhindern und die Auswirkungen von Kunststoffen auf die Umwelt lindern. Im Zeitraum 2018 bis 2020 wurde ein Betrag in Höhe von 100 Mio. EUR Projekten zugewiesen, die in direkter Verbindung zur Kunststoffstrategie der Kommission stehen. Dazu kommen noch die 250 Mio. EUR, die bereits über den gesamten Lebenszyklus von Horizont 2020 in kunststoffbezogene Projekte investiert wurden. In diesem CORDIS Results Pack stellen wir acht Projekte vor, die sich der Aufgabe verschrieben haben, unsere Ozeane vor dem Fluch der Kunststoffabfälle zu bewahren und zu schützen sowie alternative Lösungen anzubieten, um Kunststoffe durch umweltfreundliche Alternativen zu ersetzen. Eines der vorgestellten Projekte ist SAILCLEAN unter der Leitung eines innovativen isländischen KMU, das ein maßgeschneidertes Boot entwickelt, um Meeresabfälle zu „mähen”. Einen ähnlichen Weg verfolgt Projekt WasteShark mit seinem sogenannten „SharkPod”, mit dem Aqua-Drohnen namens WasteSharks auf autonome und sichere Weise verstreute Abfälle, Treibgut oder Biomasse aus Häfen und Binnengewässern einsammeln und an Land abliefern können. Im Labor hingegen wurde im Rahmen von POSEIDOMM bahnbrechende Forschung hinsichtlich der Untersuchung der Auswirkungen von Mikroplastik auf die Mikroschicht der ozeanischen Meeresoberfläche – im Wesentlichen die „Haut” des Ozeans – durchgeführt, während der Schwerpunkt des Projekts EuroMix darauf lag, wie Schadstoffe, die im Menschen vorkommen und eine Vielzahl von Ursprüngen, einschließlich des Ozeans, haben, besser überwacht werden können. Das Projekt Respon-SEA-ble nahm eine andere Sichtweise auf das Problem ein und arbeitete an der Aufklärung und Unterrichtung der Öffentlichkeit über gegenwärtige und zukünftige Maßnahmen, die potentiell zur Umweltverschlechterung des Ozeans beitragen können. Schließlich wurde im Zuge von Projekt ECOLACTIFILM unter der Leitung eines innovativen französischen KMU eine lösliche Verpackungslösung entwickelt, die auf umweltschädliche erdölbasierte Polymere verzichtet, welche ohne Weiteres in globale Gewässer gelangen können.