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Interactive Digital Signage with emotional intelligence for smart cities

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Universelles Interface setzt KI-Potenzial für intelligente Städte frei

Aktuell gibt es eine Vielzahl von digitalen Geräten, die Informationen für intelligente Städte filtern. Im Rahmen von SPooN wurde ein virtueller Assistent entwickelt, mit dem wir das Beste aus unseren vernetzten öffentlichen Bereichen holen könnten. Das schließt auch die intelligente Anpassung an das Leben nach COVID-19 ein.

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Intelligente Städte verfügen über zahlreiche intelligente Geräte mit digitalen Möglichkeiten, zum Beispiel Touchscreens. Viele von ihnen schöpfen ihr proaktives Potenzial jedoch nicht voll aus. Mit anderen Worten: Sie sind häufig nicht benutzerfreundlich. Da sie gewöhnlich vor allem für die private Nutzung konzipiert wurden, können sie in der Regel auch keine wichtigen öffentlichen Dienste bereitstellen. Das EU-finanzierte Projekt Totem Spoon, das von SPooN koordiniert wird, hat einen bildschirmbasierten Avatar namens SPooNy entwickelt. Er kann in öffentliche digitale Geräte eingebunden werden, die sich zum Beispiel in Bahnhöfen, Gebäudehallen und Museen befinden, und damit nützliche Informationen und Dienste bieten. Dank EU-Förderung konnte das System an verschiedenen Orten wie dem Museum für künstliche Intelligenz (MIA) in Sophia Antipolis, einem Toyota-Autohaus in Kyūshū, einem Einkaufszentrum in Tokio und dem Empfangsbereich des Handelsgebäudes von EPOKA getestet werden. Aufgrund der weitreichenden Auswirkungen von COVID-19 arbeitet SPooN nun an einem freistehenden Bildschirm, der als Totem bezeichnet wird. Dieser wird über integrierte biometrische Sensoren am Eingang von öffentlichen Gebäuden automatische medizinische Kontrollen vornehmen, zum Beispiel die Körpertemperatur messen. Mit einer derart engmaschigen Kontrolle könnten sich Infektionen eindämmen lassen.

Europa an die Spitze von intelligenten Städten, künstlicher Intelligenz und Big Data befördern

Die Software von SPooN kann in Hardwaregeräten eingesetzt werden, die über digitale Bildschirme verfügen, auch in Robotern. Die Technologie basiert auf Unity, einer Entwicklungsumgebung für Videospiele. Sie kann in die Betriebssysteme Windows, iOS und Android integriert werden, auf denen die meisten interaktiven Bildschirme basieren. In intelligenten Städten könnte SPooNy in Bildschirmen an Bushaltestellen zum Einsatz kommen und dort aktuelle Reiseinformationen bereitstellen oder den Reisenden Unterhaltung bieten. In intelligenten Gebäuden könnte es Besuchende begrüßen, Gastgeberinnen und Gastgeber kontaktieren und die Gäste anleiten. Auch der Einzelhandel könnte profitieren: SPooNy kann in Supermarktauslagen platziert werden und die Kundschaft dort über die neuesten Produkte informieren oder Rezeptideen vorstellen. Das System kann auch Daten über Besucherinnen und Besucher erfassen, zum Beispiel über ihre Hobbies, um künftige Interaktionen zu personalisieren. „Zwei Dinge machen SPooNy einzigartig. Da es sich an die meisten Geräte anpassen kann, lässt es sich in erster Linie flächendeckend einsetzen und bietet damit ein kontinuierliches Erlebnis. Durch seine natürliche Interaktions- und Kommunikationsfähigkeit wird es außerdem für Passantinnen und Passanten ansprechend“, sagt Jérôme Monceaux, Geschäftsführer von SPooN. Tests in einem intelligenten Gebäude (EPOKA) haben gezeigt, dass die Technologie sowohl von Gastgeberinnen und Gastgebern als auch von den Besuchenden gut angenommen wurde, da sie eine einladende Atmosphäre geschaffen hat. Die Tests im Einzelhandel, zum Beispiel bei Uniqlo, Toyota und LVMH ergaben, dass 70 % der Vorübergehenden vor SPooNy anhielten, wobei die Hälfte von ihnen mit dem System interagierte.

Das Schaffen einer Schwarmintelligenz bei der Bevölkerung

Das Team arbeitet mit den Hafenbehörden im französischen Cannes zusammen und möchte so Geräte bereitstellen, welche die Bevölkerung sowie Besucherinnen und Besucher mit örtlichen Informationen über Dienstleistungen, Veranstaltungen, Einkaufsmöglichkeiten und kulturelle Angebote versorgen. „SPooNy könnte das Gesicht einer Stadt werden. Es erweist sich als Schnittstelle zwischen der Stadtverwaltung und der Bevölkerung, wobei es Dienste bietet und Rückmeldungen zu Problemen sowie Verbesserungsvorschläge empfängt“, sagt David Chapon, Vertriebsleiter bei SPooN. Die Technologie wurde bereits bei Alzheimerbetroffenen im Broca-Krankenhaus in Paris getestet, wo sie einen positiven Einfluss auf die Patientinnen und Patienten sowie das medizinische Personal hatte. Derzeit bewirbt sich das Team um eine Finanzierung über das KMU-Instrument der Phase 2 der EU, um die Technologie auszuweiten und einem breiteren Publikum zur Verfügung zu stellen. Da SPooN mit der französischen Raumfahrtagentur CNES zusammenarbeitet, um einen avatarbasierten Assistenten zu entwickeln, gehören dazu faszinierenderweise auch Astronautinnen und Astronauten. Er wird dieses Jahr unter simulierten Weltraumbedingungen getestet. Idealerweise soll er nächstes Jahr mit dem Astronauten Thomas Pesquet zur Internationalen Raumstation reisen.

Schlüsselbegriffe

Totem Spoon, SPooNy, Spoon, COVID-19, Avatar, virtueller Assistent, öffentlicher Raum, Einzelhandel, intelligente Städte, intelligentes Gebäude, Bildschirm, Alzheimer, Astronautinnen, Astronauten, Auslagen, interaktiv

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