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Agile Co-Creation of Robots for Ageing

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Roboterassistenten helfen älteren Menschen dabei, unabhängig zu bleiben

Mit Unterstützung der EU entwickelte fortgeschrittene Roboter könnten die Lebensqualität älterer Menschen steigern.

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Über 70 % der Menschen ab 80 Jahren haben Probleme hinsichtlich ihrer individuellen Mobilität, möchten aber dennoch weiterhin unabhängig bleiben. Andere sind vollkommen mobil, leiden jedoch unter Isolation und fehlender sozialer Interaktion. Soziale Robotik bietet älteren Mitgliedern der Gesellschaft eine Möglichkeit, ein sicheres, unabhängiges und geselliges Leben zu führen, und verringert dabei die Arbeitsbelastung von Betreuungspersonen, Ärztinnen und Ärzten sowie Pflegekräften. Das von der EU unterstützte Projekt ACCRA entwickelt fortgeschrittene soziale Roboter, an deren Gestaltung auch ältere Menschen, die am meisten mit diesen Robotern interagieren werden, mitwirken. Das Ziel von ACCRA ist es, Roboterlösungen zu schaffen, um aktives und gesundes Altern zu verlängern. ACCRA verfolgte drei Ansätze. Eine Robotikanwendung, bei der es um die Unterstützung beim Laufen geht, wurde unter Nutzung des Astro-Roboters in Italien und den Niederlanden getestet. Das Team prüfte außerdem eine App für betreutes Wohnen, die mit dem Buddy-Roboter in Frankreich und den Niederlanden getestet wurde. Das letzte Instrument, das sie untersuchen wollten, war eine Gesprächs-App, welche die Interessen der Nutzenden bewertet und darauf reagiert. Diese wurde mit dem Buddy-Roboter in Italien und Japan getestet. Bei dem Projekt handelte es sich um ein gemeinsames europäisch-japanisches Vorhaben. Die europäischen Partner konzentrierten sich auf die Methodik, die japanischen Partner auf die Möglichkeiten des Internet der Dinge (IoT). Zusammen arbeiteten beide Teams an der gemeinsamen Entwicklung von Roboteranwendungen. Laut Antonio Kung, Geschäftsführer des Projektträgers Trialog, hat der Versuch bereits Vorteile gezeigt. „Den Teilnehmenden haben die Tests Freude bereitet. Somit konnte bereits eine Steigerung des sozialen Kontakts beobachtet werden.“

Mobilität, Stabilität, Geselligkeit

Astro, der Mobilitätsroboter, ist ein großer und robuster Assistent, der den Personen dabei hilft, sich auf den Beinen zu halten. Der Roboter war für Menschen hilfreich, die sich zum Beispiel von einer Operation erholen, da seine integrierten Sensoren die Stärke des Händedrucks sowie Gangparameter erkennen können. Diese Informationen können für medizinische Fachkräfte eine wirkliche Hilfe sein und auf potenzielle Sarkopenie hinweisen. Buddy ist ein eher kleinerer Roboter und als Begleiter gestaltet. Seine Software ermöglicht es ihm, auf sozialer Ebene mit älteren Menschen zu interagieren und sich auf sie einzulassen, oder als Vermittler zwischen ihnen und ihren Verwandten zu dienen. Beide Roboter mussten drei zentrale Fähigkeiten haben: grundlegende betriebliche Fähigkeiten wie Bewegung, sensorisches Erkennen und Steuerung; einfache Anwendungen, durch welche die Roboter Fragen stellen und Antworten geben können; einige anspruchsvollere Softwareprogramme, durch welche die Roboter im Fall eines unerwarteten Vorfalls (z. B. bei einem Sturz) komplexe autonome Entscheidungen treffen können. „Die grundlegenden betrieblichen Fähigkeiten sind am einfachsten bereitzustellen, bleiben jedoch weiterhin teuer, sofern keine großen Mengen an Robotern hergestellt werden“, erklärt ACCRA-Projektkoordinator Kung.

Wichtige Rückmeldungen

Erste Tests zeigten, dass das Spektrum an Fähigkeiten noch weiter bestimmt werden muss und dass mehr Ressourcen für die Validierung der derzeitigen Versionen der Roboter bereitgestellt werden sollten. Die Ergebnisse von ACCRA werden den Weg für die Schaffung einer weiteren Generation von Robotertechnik, die auf eine alternde Bevölkerung ausgerichtet ist, ebnen. „Das Projekt wird auch der Wissenschaft an sich zugutekommen, indem eine allgemeine Methodik mit vier Schritten validiert wird. Diese haben wir LIFE genannt: Listen (hören), Innovate (Innovationen schaffen), Field-test (Feldversuche durchführen) und Evaluate (evaluieren). Wir glauben, dass diese Methodik über die Robotertechnik für ältere Menschen hinaus auch anderen dabei helfen wird, Systeme des Internets der Dinge aufzubauen, die menschliche Faktoren einbinden“, ergänzt Kung. Zu diesem Zweck hat das Team ein Handbuch für die Methodik erstellt.

Schlüsselbegriffe

ACCRA, sozial, Robotik, Hilfe, ältere Menschen, Gang, unabhängig

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