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Accommodating New Interests at Sea: Legal Tools for Sustainable Ocean Governance

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Schaffung einer ausgewogenen und nachhaltigen Meerespolitik

Neue rechtliche Instrumente sollen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern helfen, die konkurrierenden maritimen Interessen auszubalancieren und eine nachhaltigere Meerespolitik zu verwirklichen.

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Maritime Wirtschaftstätigkeiten nehmen in rasantem Tempo zu. Nicht nur die traditionellen Bereiche wie Öl und Gas sowie Fischfang expandieren, auch neue Wirtschaftsbereiche werden relevanter. Diese aufstrebenden Branchen – von Windparks bis hin zum Tiefseebergbau – bieten neue Chancen, bergen aber auch neue Herausforderungen. „Bei der Planung maritimer Aktivitäten müssen politische Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger nicht nur die häufig konkurrierenden Interessen dieser Branchen in Einklang bringen, sondern auch die Meeresumwelt schützen, den Auswirkungen des Klimawandels begegnen, Energieeffizienz gewährleisten und für die Rechte der lokalen Küstengemeinschaften sorgen“, erläutert Seline Trevisanut, Wissenschaftlerin an der Universität Utrecht und wissenschaftliche Leiterin des vom Europäischen Forschungsrat finanzierten Projekts SUSTAINABLEOCEAN (Accommodating New Interests at Sea: Legal Tools for Sustainable Ocean Governance). Laut Trevisanut ist es entscheidend, dass all diese Interessen mit den relevanten Bereichen des internationalen Rechts Hand in Hand gehen. „Auch wenn die gesetzliche Regelung fragmentiert ist, die maritimen Interessen sind es nicht – was bedeutet, dass verschiedene Rechtssysteme zusammenarbeiten müssen“, erklärt sie. „Die Frage ist jedoch, wie das Gesetz ein Gleichgewicht zwischen konkurrierenden maritimen Interessen herstellen und zur nachhaltigen Nutzung unserer Ozeane beitragen kann – das herauszufinden war das Ziel des Projekts SUSTAINABLEOCEAN.“

Wichtige Debatten anstoßen

Um diese Frage zu beantworten, hatten die Forschenden des Projekts zwei Hauptziele. Zunächst begannen sie, eine neue Forschungsrichtung zu entwickeln, die auf einer Theorie der Interessen- und Systeminteraktion in der Meerespolitik basiert. „Dies hilft uns, besser zu verstehen, wie relevante rechtliche Rahmenbedingungen interagieren, wie wir Spannungen zwischen verschiedenen Gefügen lösen können und wie Energie- und Klimaschutzrecht die Meerespolitik verändern“, erläutert Trevisanut. Basierend auf diesen ersten Forschungsarbeiten erarbeitete das Projekt Berichte und eine Datenbank, um Regierungen, Industrie, Nichtregierungsorganisationen, lokale Gemeinschaften und andere Interessengruppen dabei zu unterstützen, die Nutzung der Meere nachhaltig zu regeln. Diese Instrumente haben bereits zu mehreren wichtigen akademischen Debatten beigetragen, wie der Schutz der Meeresumwelt zu verbessern ist und wie das Recht dazu beitragen kann, den Übergang vieler maritimer Aktivitäten zur Nachhaltigkeit zu fördern.

Traditionelle Denkweisen herausfordern

Zusätzlich zum wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Nutzen habe sie von der Forschungsarbeit auf persönlicher Ebene profitiert, so Trevisanut. „Es war für mich eine sehr bereichernde Erfahrung, mein dreiköpfiges Forschungsteam in den letzten fünf Jahren anzuleiten“, erklärt sie. Trevisanut merkt an, dass ein Höhepunkt darin bestand, dass sie eine Professur für internationales Recht und Nachhaltigkeit erhalten hat, eine Errungenschaft, die sie dem Erfolg des Projekts zuschreibt. „Maritime Aktivitäten und das Seerecht werden oft als hochtechnisch und spezialisiert angesehen und werden daher selten in breitere theoretische Rechtsdebatten einbezogen oder in einem weiteren Kontext diskutiert“, beschreibt Trevisanut. „Unsere Arbeit stellte dieses traditionelle Denken in Frage und zeigte den Wert eines ganzheitlichen Ansatzes bei maritimen Aktivitäten, um deren Übergang zur Nachhaltigkeit sicherzustellen.“ Das Forschungsteam arbeitet derzeit an der Veröffentlichung der Arbeiten, die auf der Abschlusskonferenz des Projekts vorgestellt wurden sowie an der Entwicklung weiterer rechtlicher Instrumente.

Schlüsselbegriffe

SUSTAINABLEOCEAN, Meerespolitik, maritim, Öl und Gas, Fischfang, Windparks, Tiefseebergbau, Klimawandel, internationales Recht

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