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Microstructure of Takeover Markets

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Wie Faktoren auf Mikroebene Fusionsergebnisse beeinflussen

Europäische Forscher haben ihre Kräfte vereint, um mit einer Analyse der Mikrostruktur von Unternehmensübernahmen die Literatur über Finanzfusionen und -übernahmen zu erkunden und Beiträge in dieser Richtung zu leisten.

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Das Projekt 'Microstructure of takeover markets' (MERGERMICROSTRUCTURE) untersuchte den Einfluss von Faktoren der Mikroebene auf die Fusionsergebnisse. Jüngste Forschungen weisen auf wichtige Unterschiede zwischen geschäftlichen Transaktionen, die von den Kunden (Bietern) initiiert werden, im Gegensatz zu den von Verkäufern (Zielunternehmen) angebahnten Deals hin. So betrachtete das Projektteam den Fusionsprozess aus der Sicht der Anbahnung geschäftlicher Transaktionen. MERGERMICROSTRUCTURE hatte drei Hauptziele, die sich jeweils auf die Beantwortung spezieller Fragen bezüglich des Fusionsprozesses konzentrierten. Zuerst wurde das Verhältnis zwischen Fusionsanbahnung und dem Wettbewerb bei Fusionen analysiert (z. B., ob die Bieter einen externen Wettbewerb dadurch verhindern, dass den Zielfirmen hohe Prämien angeboten werden). Die Forschung ergab, dass die Zielunternehmen öfter Auktionen wählten, wenn sie Fusionen initiieren, und dass sich die Zielunternehmen in der Zielgruppe so verhalten, als ob sie verzweifelter nach einen Bieter suchen. Die Untersuchung offenbarte außerdem, dass es, wenn ein Bieter eine geschäftliche Transaktion mit dem Zielunternehmen anregt, nahezu eine reelle Chance gibt, dass der ursprüngliche Bieter das Zielunternehmen erwirbt. Das zweite Ziel bestand in der Analyse von Managementanreizen während des Fusionsprozesses. (Erhält beispielsweise der Firmenchef eine Entschädigung in Form von Bonuszahlungen und Aktienoptionen, die sich je nach Initiationsgruppen unterscheiden?). Empirisch nachgewiesen wurde, dass sich fusionsbedingte Barzahlungen nicht danach unterscheiden, wie die Fusion angebahnt wurde, aber die Geldleistungen für die Geschäftsführer der Zielfirmen bei durch den Bieter initiierten Fusionen höher als bei durch das Zielunternehmen angebahnten Fusionen ausfallen. Der dritte Analysebereich von MERGERMICROSTRUCTURE war die Beziehung zwischen Ertragsmanagement und Fusionsanbahnung (ob z. B. die Erwerber zuerst die Gewinne manipulieren, so dass die Finanzen ihrer Unternehmen viel stärker erscheinen, und dann die Fusionen initiieren). Die Forschung weist nicht auf opportunistisches Verhalten der Zielfirmen hin (d. h., es ergab sich kein signifikanter Zusammenhang zwischen Gewinnsteuerungsvollmachten und Fusionsanbahnungsstatus). In Hinsicht auf große Unternehmensereignisse, die durchschlagende Auswirkungen auf die jeweiligen Industriesektoren und die Wirtschaft haben können, werden die Forschungsergebnisse wichtige Folgen für die Erforschung globaler Unternehmensfusionen und Akquisitionsaktivitäten haben, die sich bis Ende 2012 auf insgesamt 2,7 Billionen USD beliefen. Von daher hat die im Rahmen des Projekts vorgenommene Überprüfung der Mechanik von Unternehmensübernahmen neues Wissen beigetragen, das immens wichtig für die Entwicklung geeigneter Rechtsrahmen zur Definition des Geschäftsgebahrens ist.

Schlüsselbegriffe

Fusionen und Übernahmen, Unternehmensübernahme, Faktoren auf Mikroebene, Anbahnung von geschäftlichen Transaktionen, Fusionsanbahnung, Ertragsmanagement, Geschäftsgebaren

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