Die Mikroorganismen des Amazonas nutzen
Stoffe, die von lebenden Organismen produziert werden, rücken immer mehr ins Zentrum des Interesses der alternativen Medizin. Die breitgefächerte Biodiversität der Ökosysteme wie in Amazonien bietet insbesondere ein großes Potenzial zur wirtschaftlichen Nutzung. In Anbetracht dessen zielte das EU-Projekt "Bioprospecting of Amazonian microorganisms and plant secondary metabolites - Workshop and course" (Microdiv2) darauf ab, Strategien zu erarbeiten, mit denen die Biodiversität Amazoniens in einen Mehrwert gewandelt wird, und die den Zugang zu genetischen Ressourcen und die Aufteilung von Vorteilen aus deren Nutzung regulieren. Im Rahmen des Projekts wurde ein dreiwöchiger praktischer Kurs zur Schulung von Experten, Fachkräften und Studenten in Methoden der mikrobiologischen, chemischen und molekularen Biologie abgehalten. Die Übertragung des Wissens in Bezug auf die Erkennung von Mikroorganismen (Bakterien und Pilze) und die Charakterisierung pflanzlicher Sekundärmetaboliten erfolgte von europäischen Universitäten (Österreich und Finnland) an andere Universitäten, Bildungsorganisationen und privaten Unternehmen in der panamazonischen Region. Das Projekt Microdiv2 brachte hochrangige Experten aus Europa und Lateinamerika zusammen, um ein nachhaltiges Netzwerk für die wissenschaftliche Zusammenarbeit zu errichten und der Biodiversität Amazoniens so einen wirtschaftlichen Wert zu verleihen. Obwohl das Vorgehen der Maßnahme zur gezielten Unterstützung (SSA, Specific Support Action) des Projekts Microdiv2 aufgrund zeitlicher Einschränkungen begrenzt war, weckte es Interesse an den Vorteilen des Ökosystems Amazoniens und seiner möglichen Nutzung. Es unterstrich die Forderung, international anerkannter Richtlinien für biologische Sicherheit, Risikobewertung und Regulierung sowie Management umzusetzen.