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Inhalt archiviert am 2024-05-29

The european mouse mutant archive infrastructure

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Mutierte Mäuse für die Forschung

Europäische Forscher haben Hunderte von Mausmodellen für die Erforschung menschlicher Erbkrankheiten erstellt. Eine EU-finanzierte Initiative verbesserte das System am European Mouse Mutant Archive (EMMA), um diese wertvollen Linien für zukünftige Forschungen zu erhalten.

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Mehr als 5.000 menschliche Krankheiten haben eine genetische Komponente. Krankheiten wie Multiple Sklerose und Krebs bedrohen Lebenserwartung und Lebensqualität, vor allem bei älteren Menschen. Da 99% der Mausgene ein Homolog beim Menschen haben, stellt die Maus ein unschätzbares Werkzeug für die Erforschung dieser Krankheiten dar. Um die Ressourcen der vielen Forschungsinitiativen an Mausmodellen voll ausnutzen zu können, müssen die entsprechenden Modellgenome erhalten und darüber hinaus der gesamten biomedizinischen Forschung zur Verfügung gestellt werden. Zu diesem Zweck erfordert es ein sicheres, effizient verwaltetes Repositorium, in dem Stammlinien sowie kryokonserviertes Material gespeichert werden. Das gemeinnützige Netzwerk EMMA liefert hier die Antwort: ein zentrales Repositorium für genetisches Material von Mäusen. Die europäische Initiative Emmainf ("The European mouse mutant archive infrastructure ") führte eine Studie durch, um darauf aufbauend EMMA zu verbessern. Ein Schwerpunkt dabei war die Informationstechnologie (IT) von EMMA, sodass mit Emmainf die EDV der Organisation erheblich modernisiert werden konnte. Forschungsgruppen, die ihr Mausmodell vor Veröffentlichung des ersten Artikels einreichen wollten, wurde eine "Sperrfrist" ermöglicht, sodass die Freigabe des Stammes auf der öffentlichen Website um bis zu zwei Jahre verzögert werden kann. Alle zentralen Dienstleistungen von EMMA wurden verbessert: unter anderem die Archivierung, Verteilung, Herstellung von keimfreien Mäusen sowie die Verbreitung von Wissen. Ein integraler Bestandteil des Projekts bestand in der Verbreitung von Know-how zu Kryokonservierungstechniken durch von Emmainf organisierte Kurse. Darüber hinaus beteiligte sich EMMA mit Unterstützung durch Emmainf auch an der Umsetzung von Programmen zur funktionellen Genomik von Mäusen, wie etwa bei dem Projekt Eucomm ("The European conditional mouse mutagenesis program"). Die Modernisierung von EMMA und dessen Dienstleistungen zusammen mit Maßnahmen zur Förderung haben zu einem deutlichen Anstieg der Eingaben an das Archiv für genetisches Material von Mäusen geführt. Fortschritte in der Erforschung der genetischen Grundlagen von Krankheiten werden nicht lange auf sich warten lassen.

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