Rettung durch wasserfilternde Mangroven
Häusliches Abwasser stellt weltweit eine der Hauptbedrohungen für die Nachhaltigkeit dar, und Küstenregionen in Entwicklungsländern, in deren Nähe ein Siedlungsgebiet liegt, sind besonders anfällig für diese Umweltbedrohung. In einigen Naturräumen haben Wissenschaftler jedoch beobachtet, dass Mangrovenwälder in der Lage waren, große Mengen von unbehandelten Abwässern in nahe gelegenen Flussarmen zu filtern. Dieses Phänomen hat zur Gründung des EU-finanzierten Projekts Pumpsea geführt. Im Projekt wurde die Fähigkeit siedlungsnaher Mangrovenwälder als neuartige Lösung zur Abwasseraufbereitung erforscht. Als Testfeld wurden zunächst spezifische Regionen in Ostafrika ausgewählt. Es wurden der Erhalt und die Neuanpflanzung von Mangroven sowie die Nutzung der Mangrovenfeuchtgebiete zur Aufbereitung von häuslichem Abwasser beobachtet. Um die Projektziele zu erreichen, wurden in den Problembereichen Tests von Pumpsea ausgearbeitet, untersucht und durchgeführt, die viele Fachgebiete wie Biogeochemie, Ökologie und Sozioökonomie betrafen. Man dokumentierte den mikrobiologischen und biogeochemischen Effekt der Abwasserfilterung auf das Ökosystem und das Nahrungsnetz, wobei sich hohe Erfolgsquoten bei der Abwasseraufbereitung abzeichneten. Darüber hinaus wurden im Projekt Mangrovenwälder und Schlickflächen in der Nähe von Siedlungsgebieten kartografisch erfasst, indem Fernerkundungsdaten und Bodendaten verwendet wurden, um eine bestimmte Reihe von Parametern zu untersuchen und entsprechende Managementstrategien vorschlagen zu können. Es wurde ein ökologisches Modell entwickelt, das den Gesundheitszustand der Mangroven abbildet und die Projektergebnisse in Governance-Leitlinien umwandelte, indem ein Plan zur Durchführung der Projektvorschläge entwickelt wurde. Besonders bedeutsam ist die Folgerung von Pumpsea, dass Mangrovenwälder eine äußerst kostengünstige Weise der Abwasseraufbereitung darstellen können - eine wichtige Erkenntnis, wenn man bedenkt, dass diese Baumart an allen tropischen Küsten heimisch ist. Diese grüne, umweltfreundliche Lösung kann die Ökologie Ostafrikas verbessern, ganz zu schweigen von der Ökologie in anderen Regionen der Welt. Man kann die Erwartung durch ein integriertes Küstenzonenmanagement (IKZM) erfüllen, das auf die äußerst wertvollen und positiven Ergebnisse des Projekts zurückgreift.