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Economic analysis of certification systems for organic food and farming

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Zertifizierung von Biolebensmitteln: Was kostet sie und wie lässt sie sich verbessern

Die Zertifizierung von Biolebensmitteln gehört unabdingbar zum ökologischen Landbau, da der Verbraucher dadurch sicher sein kann, dass die Lebensmittel wirklich aus ökologischem Anbau stammen. Die Zertifizierung verhindert, dass nicht-ökologische Lebensmittel in die Lieferkette gelangen. Deshalb ist sie notwendig.

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt

Im Rahmen des Projekts "Economic analysis of certification systems for organic food and farming" (Certcost) wurde eine umfassende wirtschaftliche Analyse bestehender Zertifizierungssysteme vorgenommen. Sinnvolle Zertifizierungssysteme müssen auch die Lebensmittelieferkette einbeziehen, wodurch ihre Untersuchung zahlreiche Herausforderungen birgt. Zunächst müssen Informationen eingeholt werden zu Kosten in verschiedenen EU-Ländern und die Rolle privater und öffentlicher Zertifizierungsorganisationen muss bewertet werden. Angesichts des Risikos müssen zwei Aspekte für Systeme zur Zertifizierung von Bioprodukten berücksichtigt werden: die Wahrscheinlichkeit , dass den Vorschriften nicht entsprochen wird und der Umfang des möglichen Schadens, der durch verschiedene Arten der Nicht-Entsprechung verursacht wird. Häufigere Überprüfungen können der Nichteinhaltung der Vorschriften entgegenwirken und sich positiv auf den Öko/Biosektor auswirken. Ein risikobasiertes Überprüfungssystem in einem wirtschaftlichen Rahmen lässt sich erreichen, indem Erzeuger, die sich mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht an die Regelungen halten und/oder dadurch Schäden verursachen, gezielt überprüft werden. Ziel des Certcost-Projekts waren auf Erkenntnissen aus der Forschung basierende Empfehlungen im Hinblick auf die Verbesserung von Effizienz, Transparenz und Kostenreduzierung bei Zertifizierungssystemen für Biolebensmittel in Europa. Auf der Basis dieser Ergebnisse wurde eine Grundlage für Informationen zu Zertifizierungssystemen für Biolebensmittel und Standardisierungsprozessen innerhalb der EU sowie in den mit der EU assoziierten Ländern Schweiz und Türkei geschaffen. Dazu wurde eine Datenbank angelegt, relevante internationale Regelungen überarbeitet und der bestehende theoretische Rahmen zur wirtschaftlichen Analyse von Zertifizierungssystemen für Biolebensmittel verbessert. Die Projektpartner analysierten die Umsetzung verschiedener Zertifizierungssysteme und die Transaktionskosten innerhalb der Lebensmittellieferkette in verschiedenen Regionen der EU sowie in der Schweiz und der Türkei. Die Forscher beurteilten auch die Vorteile der Zertifizierungssysteme sowie die Verbraucherreaktionen auf bestimmte Biolabels. Außerdem wurden Wirtschaftsmodelle entwickelt, anhand derer die Forscher die Faktoren bewerten konnten, die bei der Nichteinhaltung der Vorschriften zur ökologischen Herstellung eine Rolle spielen. Darüber hinaus ermöglichten die Modelle eine Gesamteinschätzung der Zertifizierungssysteme für Biolebensmittel. Für die Europäische Kommission, nationale Institutionen und private Akteure wurden Projektempfehlungen zur besseren Effektivität und Effizienz von Zertifizierungen für Biolebensmittel erarbeitet. Auf der Grundlage dieser Empfehlungen kann das bestehende Zertifizierungssystem in der Europäischen Union, der Türkei und der Schweiz verbessert werden.

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