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Science Education for Diversity

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Naturwissenschaftliche Bildung wird gründlich erneuert

Die Naturwissenschaften haben eine starke praktische Anwendbarkeit und so gibt es in den wissenschaftsorientierten Bereichen einen steigenden Bedarf an qualifiziertem Personal. Die rückläufigen Studentenzahlen in Europa sind Ausdruck der Notwendigkeit der Verbesserung der Qualität der und der Erhöhung des Interesses an der naturwissenschaftlichen Bildung.

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt

Das Projekt "Science education for diversity" (SED) hat sich um die Verbesserung der naturwissenschaftlichen Bildung auf dem Wege der Erforschung und Einbeziehung ihrer Verbindungen zu Kultur, Geschlecht, Religion und verschiedenen Lehrtechniken bemüht. Das Projekt konnte diese Aufgabe lösen, da sechs kulturell verschiedene Länder (Vereinigtes Königreich, Niederlande, Türkei, Libanon, Indien und Malaysia) teilnahmen. Der erste Projektteil beschäftigte sich mit der Erforschung der Faktoren, die mit dem sinkenden Interesse verbunden sind, und außerdem mit den aktuellen Unterrichtsstrategien. Überraschenderweise stützen die Ergebnisse keinesfalls die Stammtischthese, die eine erhöhte Popularität der Wissenschaften in den Entwicklungsländern mit der Wirtschaft und den Möglichkeiten in Zusammenhang bringt, sich ins Ausland abzusetzen. Stattdessen scheint in diesen Ländern die erhöhte Popularität des naturwissenschaftlichen Studiums in Bezug zu den Auffassungen der Studierenden über die Natur der Wissenschaften und zu deren praktischer Anwendbarkeit zu stehen. Und es sieht allerdings so aus, als ob auch die Lehrer und Schüler in außereuropäischen Ländern eine stärker deterministisch ausgerichtete Sicht auf die Naturwissenschaften haben. Deshalb wurde es zu einem wichtigen Teil des Projekts, auf einen Lehrplan hinzuarbeiten, der das naturwissenschaftliche Interesse durch praktische Anwendbarkeit steigern könnte. Aber es zeigt außerdem die Bedeutung der ständigen Erprobung seiner Grundsätze und kontroversen Themen. Der einflussreichste Aspekt des Projekts war der Rahmenlehrplan, der entwickelt und von den Partnern bei ihren schulischen Interventionen angewandt wurde. Besonders wichtig war die Einbeziehung der forschungs- und kontextorientierten naturwissenschaftlichen Bildung und des dialogischen Unterrichtens. Diese Methoden ermutigen die Studierenden dazu, ihre Stimme zu erheben und geschlechtsspezifische Fragen anzusprechen, und hatten Erfolg bei der Umstellung des Unterrichtsstils vom Lehren sachlicher Inhalte zu einem mehr begrifflichen Herangehen. In Reaktion darauf beobachteten die Partner eine erhöhte Beteiligung der Schülerschaft und ein höheres kognitives Niveau der Fragen. Am Ende der Interventionen gaben die Schülerinnen und Schüler an, die Naturwissenschaften aus stärker variierenden Gründen zu mögen, und außerdem zunehmend zu verstehen, was sie für ihr tägliches Leben gelernt hätten. Eine verbesserte naturwissenschaftliche Bildung wird dem steigende Bedarf an naturwissenschaftlicher Kompetenz entgegenkommen und die internationale Wettbewerbsfähigkeit erhöhen. Diese Erkenntnisse werden hoffentlich weiterhin in die Lehrpläne und letztlich in die Politik Europas und weltweit einfließen.

Schlüsselbegriffe

wissenschaftsorientierte Bereiche, Bildung, Lehrplan, Intervention

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