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The development of neural systems for language

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Neuere Forschungserkenntnisse zum Spracherwerb

Spezifische Sprachentwicklungsstörungen (Specific language impairment, SLI), d.h. die gestörte oder verzögerte Sprachentwicklung ohne konkrete Ursachen, können sich nachteilig auf alle Aspekte des Lebens auswirken. Eine EU-finanzierte Studie untersuchte die Entwicklung der Sprachfertigkeit bei hebräischsprachigen Kindern.

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Die Sprachlernfähigkeit von Kindern entwickelt sich über das gesamte Schulkindalter hinweg, einhergehend mit maßgeblichen Umbauprozessen in der weißen und grauen Substanz des Gehirns. Vor Beginn des Projekts DNLP (The development of neural systems for language) war wenig über die den Störungen zugrunde liegenden neurologischen Defizite bekannt, obwohl bereits hinreichend zu kombinatorischen syntaktischen und morphologischen Defiziten geforscht wurde. Die DNLP-Forscher wollten diese Wissenslücke über einen multimodalen Ansatz schließen. Sie kombinierten fMRT (funktionelle Magnetresonanztomographie), DTI (Diffusionstensor-Bildgebung), MRT für mikroskopische Aufnahmen der Gewebearchitektur sowie eine Vielzahl kognitiver Tests. Die Kohorte bestand aus jungen Erwachsenen und Schulkindern. Der wissenschaftlich-klinische Fokus des Projekts lag auf der kombinatorischen Sprachfertigkeit als Grundlage der menschlichen Kommunikation, was wichtig ist, um aus strukturellen Einheiten komplexe Sätze zu bilden. Die Projektpartner entwickelten einen funktionellen Lokalisator, um Hirnregionen zu identifizieren, die für die Sprachverarbeitung und den verbalen Arbeitsspeicher zuständig sind. Im Ergebnis entdeckten die Forscher, dass signalkorreliertes Rauschen offenbar eine bessere Ausgangsbasis für die Erforschung der Sprachverarbeitung darstellt als Rückwärtssprache. Eine Reihe kognitiver Tests erfolgte zu semantischer und phonologischer Kompetenz, verbalem Arbeitsgedächtnis, phonologischen Kenntnissen, Benennung, Flexions- und Derivationsmorphologie sowie syntaktischer Verarbeitung. Die Tests wurden auch bei Erwachsenen mit idiopathischem Stottern, Lese- und Schreibschwäche und einer Kontrollgruppe mit normal entwickelten Sprechern durchgeführt. Zum Projektabschluss sind ähnliche Messungen bei Multiple-Sklerose- und Schlaganfallpatienten geplant. Da die Erfassung von MRT-Daten und Scans an gesunden Kindern von Ethikkommissionen nicht genehmigt worden war, verlagerte sich der Schwerpunkt von DNLP auf Erwachsene, die unter Stottern und Lese- und Schreibschwäche leiden. Parallel dazu wurden zwei Fachartikel über die Forschungsstudien zur Lese- und Sprachfertigkeit an der Stanford-Universität in den Vereinigten Staaten veröffentlicht. Künftiger Schwerpunkt des Projekts sind Stottern und Leseschwächen. Die Ergebnisse nach zwei Jahren Projektlaufzeit könnten eine solide Grundlage schaffen, um in Israel die Brücke zwischen Neurowissenschaften und linguistischer Forschung zu schlagen.

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