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Dementia: Intersectorial Strategy for Training and Innovation Network for Current Technology (DISTINCT)

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Technischer Ansatz stellt die Bedürfnisse von Demenzkranken in den Vordergrund

Die Überbrückung der Kluft zwischen technologischer Innovation und den Bedürfnissen der Betroffenen könnte die Behandlung und Pflege von Menschen mit Alzheimer-Krankheit verbessern.

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Die Alzheimer-Krankheit ist eine fortschreitende Erkrankung, die das Gedächtnis und andere wichtige geistige Funktionen beeinträchtigt. Es handelt sich um die häufigste Form der Demenz, die typischerweise mit dem Alter einhergeht. „Einer der Hauptgründe für die starke Zunahme der Fälle der Alzheimer-Krankheit ist die Tatsache, dass die Gesellschaft immer älter wird“, erklärt Martin Orrell, Projektkoordinator von DISTINCT, von der Universität Nottingham im Vereinigten Königreich. „Es gibt noch immer keine Heilung und wir wissen nicht genau, was die Ursachen sind. Wir wissen jedoch, dass Bewegung und gute Ernährung einen Unterschied bewirken können. Es könnte daher einen äußerst positiven Einfluss auf die Gesellschaft haben, die Aktivität der wachsenden Zahl von Menschen mit Alzheimer-Krankheit zu fördern und ihre besonderen Bedürfnisse zu berücksichtigen.

Überwachung und Evaluierung bestehender Technologien

Im Rahmen des Projekts DISTINCT, das durch die Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen unterstützt wurde, sollten technologische Ansätze und Lösungen gefunden werden, die die Erreichung dieses Ziel unterstützen könnten. Dazu brachte das Projektteam 15 Doktorandinnen und Doktoranden aus ganz Europa zusammen, um Innovationen und Ansätze zu untersuchen, die Betroffenen, Pflegepersonen und der Gesellschaft als Ganzes zugute kommen könnten. „Zum Teil ging es dabei um die Überwachung und Evaluierung bereits vorhandener Technologien“, sagt Orrell. „Viele Geräte wurden zum Beispiel entwickelt, aber vielleicht nicht speziell für Demenz oder mit einem wirklich guten Verständnis für die Bedürfnisse der Erkrankten.“ Ein Hauptziel des Projekts war es daher, Wege zu finden, die Bedürfnisse von Betroffenen und Pflegepersonen besser mit innovativen technologischen Ansätzen zu verknüpfen. Die Idee war, dass dies dann in die Entwicklung internationaler Leitlinien einfließen sollte, die in Zukunft von Klinikpersonal, Fachkräften im Gesundheitswesen und Technologiefachleuten genutzt werden können.

Ganzheitliche Ausbildung Forschender

Die Forschungsgruppe konzentrierte sich auf eine Reihe von Themen, darunter Technologien zur Verbesserung der sozialen Beteiligung, zur Förderung der Kommunikation und zur besseren Unterstützung von Betreuungspersonen und Familien. „Im Rahmen eines bestimmten Projekts wurden die Akzeptanz und Einführung von sozialen Robotern betrachtet“, so Orrell. „Einige dieser Roboter haben die Form einer Robbe, wir stellten jedoch fest, dass die Nutzenden lieber einen Roboter in Form eines normalen Haustieres, wie einer Katze oder eines Hundes, haben wollten. Die Erkrankten betrachteten sie nicht als Roboter, sondern eher als Trostspender, wie eine Puppe.“ Ein weiterer wichtiger Baustein des Projekts war die Ausbildung. Zusätzlich zu ihren Forschungsarbeiten nahmen alle Doktorandinnen und Doktoranden an einem Sommerkursprogramm teil, von dem eines an der Universität Maastricht stattfand. „Dabei ging es nicht nur um das Verständnis und die Nutzung von Technologie“, fügt Orrell hinzu. „Der Schwerpunkt des Kurses lag auf Themen wie Pflege Demenzkranker, Forschungskompetenz, Arbeit mit Pflegepersonen und Verständnis für die Bedürfnisse der Industrie. Die Idee war, diese Forschenden darauf vorzubereiten, ihre Karriere in der Wissenschaft, der Industrie, der klinischen Versorgung oder im NRO-Sektor fortzusetzen.“

Leitlinien für bewährte Verfahren bei der Pflege Demenzkranker

Die Entwicklung von Leitlinien für bewährte Verfahren war ein wesentlicher Erfolg von DISTINCT. Die Leitlinien helfen zu erklären, warum bestimmte Technologien im Rahmen der Versorgung Betroffener nützlich und welche Ansätze am wirksamsten sind. Darin sind zudem einige der Haupthinderungsgründe und -triebkräfte für Innovationen in diesem Bereich dargestellt. Die Leitlinien richten sich an politische Entscheidungstragende, medizinisches Personal und Erkrankte. „Notrufketten beispielsweise können erniedrigend sein“, bemerkt Orrell. „Sie senden ein Signal aus, wenn die tragende Person es nicht allein absetzen kann. Die Betroffenen würden lieber eine Smartwatch tragen oder etwas, das modern ist und nicht stigmatisierend wirkt.“ Sie zogen zudem unauffällige Überwachungsmethoden Überwachungskameras vor. „Die Botschaft lautet: Wir müssen Beziehungen und ein gutes Verhältnis aufbauen“, sagt Orrell. „Die Antwort liegt nicht nur in der Bereitstellung von Ausrüstung.“

Schlüsselbegriffe

DISTINCT, Alzheimer-Krankheit, Demenz, Alter, ältere Menschen, geistig, Gesundheitswesen

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