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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Prionenprojekt zur Risikoabschätzung des Verzehrs von Wildfleisch

Ein internationales Projekt mit europäischer Beteiligung, welches das Übertragungsrisiko der Chronic Wasting Disease (CWD) auf Menschen untersuchen soll, wird 3,5 Millionen Euro vom Alberta Prion Research Institute (APRI) in Kanada erhalten. Auf europäischer Ebene wird die Stu...

Ein internationales Projekt mit europäischer Beteiligung, welches das Übertragungsrisiko der Chronic Wasting Disease (CWD) auf Menschen untersuchen soll, wird 3,5 Millionen Euro vom Alberta Prion Research Institute (APRI) in Kanada erhalten. Auf europäischer Ebene wird die Studie, die sowohl Versuche an Primaten sowie alternative Modelle umfasst, vom Deutschen Primatenzentrum (DPZ) in Göttingen koordiniert. Wie BSE oder die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (CJK) ist CWD eine transmissible spongiforme Enzephalopathie (TSE), die Rehe, Elche und amerikanische Elche befällt. Sie wird durch Prionen, Krankheitserreger, die nur aus Proteinen bestehen, verursacht. Bis zu 15% des Wildes in Nordamerika sind bereits infiziert. Wildfleisch ist für die kanadische Wirtschaft ein wichtiger Sektor. Daher könnten Konsumenten von kanadischem Wild dem Risiko einer Übertragung von CWD ausgesetzt sein, sollten Menschen anfällig für die Krankheit sein. Im Rahmen des Projekts mit dem Titel "Comprehensive risk assessment of Chronic Wasting Disease transmission of humans using non-human primates" werden Forscher das Prion zuerst extrahieren und dann seine Auswirkungen auf Primaten testen, entweder über die Nahrungsaufnahme oder durch Übertragung auf anderen Wegen. "Diese Forschung ist relevant, weil es verschiedene Übertragungswege gibt - entweder durch den Verzehr infizierten Wildfleisches oder durch Kontakt mit dem Erreger bei der Schlachtung von Wild", sagte Dr. Michael Schwibbe vom DPZ gegenüber CORDIS-Nachrichten. Ferner könnte sich diese Krankheit auf andere Tiere übertragen, die Teil der Nahrungskette des Menschen sind, beispielsweise auf Schafe. Allgemein wird die Projektkoordination vom Lethbridge Laboratory an der Universität Calgary, Kanada, durchgeführt. Zu den anderen Teilnehmern gehören die National Institutes of Health (NIH) in Hamilton, USA, und - neben dem DPZ - das deutsche Robert-Koch-Institut, die Technische Universität München, die Abteilung Neuropathologie der Universitätsklinik Göttingen sowie die französische Atomenergiekommission (CEA). Dr. Schwibbe ist sich sicher, dass die Universität Calgary die richtigen Partner ausgesucht hat, besonders bei der Wahl des DPZ: "Das DPZ ist das einzige Institut, das in diesem Bereich Erfahrungen gesammelt hat. Wir waren eine offensichtliche Wahl." Tatsächlich war das Primatenzentrum an vergleichbaren, von der Europäischen Union geförderten Forschungsprojekten beteiligt, beispielsweise an einer Studie zur Übertragung von BSE durch Nahrungs- und Blutprodukte. Wie die neue Studie, die 2008 beginnen soll, untersucht dieses Projekt die Übertragbarkeit von TSE - um genau zu sein: von der bovinen Form BSE - auf Menschen, indem die infektiöse Dosierung in infiziertem Blut an Primatenarten getestet wird.

Länder

Kanada, Deutschland