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Inhalt archiviert am 2023-03-16

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Studie entdeckt den Zusammenhang zwischen dichtem Gewebe, Alter und wiederkehrendem Brustkrebs

Alter und Brustgewebe spielen eine wichtige Rolle in der Frage, ob Brustkrebs erneut auftritt, das zeigt eine neue schwedische Forschung. Wissenschaftler des Karolinska Institutet in Stockholm haben herausgefunden, dass die Wahrscheinlichkeit, dass Brustkrebs zurückkehrt, bei ...

Alter und Brustgewebe spielen eine wichtige Rolle in der Frage, ob Brustkrebs erneut auftritt, das zeigt eine neue schwedische Forschung. Wissenschaftler des Karolinska Institutet in Stockholm haben herausgefunden, dass die Wahrscheinlichkeit, dass Brustkrebs zurückkehrt, bei Frauen über 50 höher liegt, wenn sie gleichzeitig auch einen hohen Anteil an dichtem Brustgewebe haben. Die Ergebnisse werfen ein Licht auf den Zusammenhang zwischen Dichte, Tumor-Charakteristika und Prognose. Bisher ist das keiner anderen Studie gelungen. Die Ergebnisse wurden am 21. März auf der 8. European Breast Cancer Conference (EBCC-8) in Wien, Österreich, vorgestellt. Die Forscher identifizierten unter der Leitung von Dr. Louise Eriksson vom Karolinska Institutet, dass Frauen mit dichtem Brustgewebe im Vergleich zu Frauen, die ein weniger dichtes Brustgewebe haben, ein 50% höheres Risiko haben, dass der Krebs entweder in der gleichen Brust oder in den umliegenden Lymphknoten wieder auftritt. Das Team glaubt, Ärzte müssen die Dichte des Brustgewebes bei der Festlegung der besten Behandlungsmethode und der Beobachtung der Patientinnen berücksichtigen. Nach Angaben der Forscher zeigen Scans über Mammographien weiße und schwarze Flächen von Brustgewebe. Die weißen Flächen sind dicht, sie bestehen aus dem Epithel und Stroma, und die schwarzen Bereiche bestehen aus Fettgewebe, das nicht dicht ist. Um die prozentuale Dichte der Brust zu bestimmen, wurden Messungen gemacht, indem der dichte Bereich durch den Bereich der gesamten Brust, mit dichtem und nicht-dichtem Gewebe, geteilt wurde. Dabei stellten die Forscher einen Zusammenhang zwischen Alter und Dichte fest: Die Brustdichte schrumpft mit zunehmendem Alter. "Die Dichte kann stark variieren, selbst zwischen postmenopausalen Frauen", so Dr. Eriksson. "In der Gruppe der Frauen, die ich studiert habe, hatten diejenigen mit der niedrigsten prozentualen Dichte Brüste mit einer Dichte von unter 1%, wogegen diejenigen mit der höchsten PD ein 75% bis 80% dichtes Brustgewebe hatten. Die mittlere durchschnittliche PD betrug 18%. Allerdings sinkt die Dichte mit dem Alter. Studien haben einen Rückgang um rund 2% pro Jahr gezeigt. Der stärkste Rückgang ist in der Menopause, wenn sich die PD um ca. 10% verringert." Insgesamt nahmen 1 774 Frauen nach der Menopause im Alter zwischen 50 und 74 an der Studie teil, die Teil einer größeren schwedischen Studie aller Frauen ist, bei denen zwischen 1993 und 1995 Brustkrebs diagnostiziert wurde. "Wir fanden heraus, dass bei einer PD von 25% und mehr, das Risiko von Lokalrezidiven in der Brust und den umliegenden Lymphknoten doppelt so hoch war wie bei Frauen mit einer PD von weniger als 25%", so Dr. Eriksson. "Allerdings erhöht die Dichte nicht das Risiko von Fernmetastasen und hat keinen Einfluss auf das Überleben. Wir sehen auch, dass, obwohl mammographische Dichte einer der stärksten Risikofaktoren für Brustkrebs ist, dies die Tumorentwicklung in keiner bestimmten Weise zu beeinflussen scheint. Zum Beispiel ist sie nicht mehr mit Östrogenrezeptor-positiven Tumoren assoziiert als Östrogenrezeptor-negative Tumoren, scheint aber als allgemeiner Stimulator der Tumorentstehung zu handeln." Weiterhin sagte sie, dass die Dichte des Brustgewebes vor oder zum Zeitpunkt der Diagnose auch nach der Diagnose zu berücksichtigen ist. Es sei wahrscheinlich eine gute Idee, auch Patientinnen mit dichtem Brustgewebe für längere Zeit zu beobachten, schlägt die Forscherin vor. "Soweit Screening-Programme betroffen sind, ist bereits bekannt, dass Brustdichte ein Risikofaktor für das Auftreten von Brustkrebs ist und dass es die Empfindlichkeit der Mammographien verringert. Unsere Studie bestätigt die Bedeutung der Dichte des Brustgewebes unter Berücksichtigung der Screening-Einstellung. Wir gehen auf der Grundlage der Ergebnisse unserer Studie davon aus, dass mammographische Dichte eine vorteilhafte Umgebung schafft, damit sich Epithelzellen zu Krebszellen entwickeln. Ähnlich wie bei einem fruchtbaren Boden, der einem Samenkorn die benötigten Nährstoffe gibt, um zu wachsen und zu gedeihen." In seinem Kommentar zu den Ergebnissen sagte Professor David Cameron von der Universität Edinburgh im Vereinigten Königreich und Vorsitzender der EBCC-8: "Diese Studie wirft Fragen auf, wie und warum das Aussehen des normalen Brustgewebes auf einer Mammographie die Chancen eines lokalen Wiederauftretens von Brustkrebs beeinflussen könnte. Sie gibt daher mehr Denkanstöße als einen Praxis-Wechsel, da nicht klar ist, was eine Patientin oder ihr Arzt tun sollte, wenn die Mammographie eine höhere Dichte des normalen Brustgewebes zeigt. Es sind Faktoren bekannt, die die mammographische Dichte beeinflussen, aber mehr Forschung ist notwendig, um zu wissen, welche davon, wenn überhaupt, für diese wichtige Beobachtung verantwortlich ist."Weitere Informationen finden Sie unter: Karolinska Institutet: http://ki.se/ki/jsp/polopoly.jsp;jsessionid=a6RGZMiFS5ac0Wn03y?l=en&d=130 EBCC-8: http://www.ecco-org.eu/Conferences/Conferences/EBCC.aspx ECCO: http://www.ecco-org.eu/

Länder

Österreich, Schweden, Vereinigtes Königreich

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