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CIVIL SOCIETY ORGANISATIONS IN DESIGNING RESEARCH GOVERNANCE

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Schlüsselrolle zivilgesellschaftlicher Organisationen in der EU-Forschung

Zivilgesellschaftliche Organisationen (Civil society organisation, CSO) können das Ergebnis von Forschung und Innovation im Technologiebereich tiefgreifend beeinflussen. Eine EU-Initiative hat Daten darüber geliefert, wie genau das erreicht werden kann, was vielversprechend für die Förderung einer erfolgreichen Forschungspolitik zum Wohle der Gesellschaft ist.

Industrielle Technologien icon Industrielle Technologien

Die Vorgaben von zivilgesellschaftlichen Organisationen für die Forschung können zudem die Wissensbasis erweitern und die Legitimität der Forschungsresultate vergrößern. Ungeachtet des großen Interesses an der Teilhabe der Organisationen der Zivilgesellschaft an der technischen Innovation gab es bislang nur sehr wenig Forschungsbestrebungen diesbezüglich, wie sich diese repräsentativen Gruppen tatsächlich an der Forschung beteiligen. Das EU-finanzierte Projekt CONSIDER (Civil society organisations in designing research governance) versuchte, diese Wissenslücke mit der Bereitstellung solider empirischer Daten über die Rolle der zivilgesellschaftlichen Organisationen in der Forschung zu füllen. Die Mitglieder des Konsortiums führten eine Literaturrecherche über zivilgesellschaftliche Organisationen in der Forschung, eine Durchmusterung sämtlicher Projekte des Siebten Rahmenprogramms (RP7) sowie 32 gründliche Fallstudien über zivilgesellschaftliche Organisationen einbeziehende Forschungsprojekte innerhalb von mehr als 100 Interviews durch. Auch etliche Outreach-Aktivitäten für Organisationen der Zivilgesellschaft und weitere Interessengruppen wurden in die Wege geleitet, darunter Workshops, gemeinschaftsbezogene Übungen und die Einrichtung eines Partnernetzwerks. All diese Arbeit ging in ein Modell der Beteiligung von zivilgesellschaftlichen Organisationen an der Forschung ein, das die Grundlage für einen Satz von Leitlinien bildete. Die Haupterkenntnisse geben an, dass etwa ein Viertel der RP7-Projekte des Jahres 2012 mit mindestens einer Organisation der Zivilgesellschaft kooperierte. Ungeachtet der Vorteile, die das Einbeziehen der Organisationen der Zivilgesellschaft in die Forschung hat, ist deren Teilnahme kein Allheilmittel, sondern erweist sich in bestimmten Situationen als nützlich und wirksam und in anderen nicht. Nicht alle Forschungsprojekte werden vom Engagement zivilgesellschaftlicher Organisationen profitieren - es kann sogar kontraproduktiv sein. Um Erfolg zu haben, muss es eine klare Verständigung zwischen den Projektpartnern und einer ausgewiesenen Notwendigkeit geben. Das Team entwickelte praktische Leitlinien zur Unterstützung von Forschern, Vertretern der Zivilgesellschaft, politischen Entscheidungsträgern und Geldgebern zwecks besserem Verständnis und besserer Planung und Durchführung von Politik und Praxis der Beteiligung von zivilgesellschaftlichen Organisationen. CONSIDER trug dazu bei, die Lücke zwischen Forschung und Zivilgesellschaft zu schließen, indem die Grundlagen für mehr Bürgerbeteiligung gelegt wurden. Diese Beteiligung wurde als ein Eckpfeiler der zuständigen Forschungs- und Innovationsagenda eingeführt, welche die gesamte europäische Forschung umfasst, die durch Horizont 2020 finanziert wird. Hier finden Sie einen Link zur animierten Einführung in die zivilgesellschaftlichen Organisationen in der Forschung.

Schlüsselbegriffe

zivilgesellschaftliche Organisationen, Organisationen der Zivilgesellschaft, Forschung und Innovation, Forschungspolitik, Forschungsgovernance, Einbeziehung der Öffentlichkeit

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