Bekämpfung von Fadenwurminfektionen in der Nutztierhaltung
Die bislang wirkungsvollste Methode der Landwirte im Kampf gegen Fadenwürmer sind Wurmmittel, die die parasitären Würmer physisch abtöten. Allerdings entwickeln Nematoden hervorragende Anpassungsmechanismen, um Resistenzen gegen diese Art von Wirkstoffen auszubilden.In einem holistischen Ansatz untersuchte das EU-finanzierte Forschungsprojekt (A systems biology approach to controlling nematode infections of livestock) (NEMATODESYSTEMHEALTH) die Beziehung zwischen Wirt und Parasit aus einer Perspektive, die alle Ebenen von der Population bis zum Molekül abdeckt.Es gibt zwei Faktoren, die die Einzucht genetischer Resistenzen in der Viehhaltung behindern. Landwirten fehlt häufig das nötige Fachwissen in quantitativer Genetik und zu möglicherweise schädlichen Nebenwirkungen genetischer Resistenzen.Daten zur Wechselwirkung zwischen Wirt und Parasit, insbesondere zu Markern, Genen und Selektionsfaktoren, sollen künftig in Zuchtprogramme aufgenommen werden. Das Team führt die statistisch gewonnenen Daten und mathematischen Modelle zusammen, um sie dann in europäischen Agrarbetrieben in Kontrollprogrammen einzusetzen.Da eine nachhaltige Forschung den Schwerpunkt auf Ausbildung setzt, vermittelte NEMATODESYSTEMHEALTH Nachwuchsforschern über ein Ausbildungsprogramm die nötigen Kompetenzen, um Nematodeninfektionen zu erforschen und zu bekämpfen. Ihre Arbeiten werden die Postdoktoranden voraussichtlich bis Ende des Projekts 2014 vorlegen.In Australien und Neuseeland wurde bereits erfolgreich mit der selektiven Zucht auf Nematodenresistenzen begonnen. Die Umsetzung dieser bahnbrechenden Forschungen dürfte Europa mehr Nachhaltigkeit und Rentabilität in der Viehhaltung sichern.