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Gender Equality Through Women's Agency in state socialist Poland and Georgia

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Die Gleichstellung der Geschlechter im staatssozialistischen Europa

Mit interdisziplinären Forschungsmethoden trug eine länderübergreifende Studie zur staatssozialistischen Gleichberechtigung dazu bei, die Definition der europäischen Frauenbewegungen und der Geschlechtergleichstellung in Europa zu erweitern.

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt

Der Kampf für die Rechte der Frauen geht weiter. Speziell im ehemaligen Ostblock trugen verschiedene Faktoren zur Vielfalt der derzeitigen Formen von staatssozialistischer Geschlechtergleichstellung bei. Zu diesen Faktoren gehören kulturelle Traditionen, vorsozialistische Geschlechterordnungen und ethnische Unterschiede. Eine dringend benötigte kritische Theorie der gesellschaftlichen Bewegung zum Thema Frauen und Sozialismus schält sich heraus. Um sie zu fördern, müssen moderne Geschlechtervorstellungen in EU-Mitgliedstaaten wie Polen und assoziierten Ländern wie Georgien erforscht werden. Genau dieser Aufgabe hat sich das EU-finanzierte Projekt GETWA ("Gender equality through women's agency in state socialist Poland and Georgia") verschrieben. Bis in die letzten Jahrzehnte hinein wurden Georgien und Polen von autoritären Regimen regiert und hatten so nur begrenzten Zugang zu internationaler Vernetzung. GETWA konzentrierte sich auf den Umgang der Regime mit der Geschlechtergleichstellung in Georgien (1921 - 1990) und in Polen (1945 - 1989) und nutzte interdisziplinäre Forschungsmethoden wie mündliche Überlieferung, institutionelle Ethnographie, Textanalyse und Archivarbeit. Ziel dabei war, Störungen und die Unterbrechung im Genderkonzept zwischen den sozialistischen und postsozialistischen Staaten zu erforschen. Darüber hinaus sollte der Begriff von Frauenbüros im Staatssozialismus überdacht und ein umfassenderes Verständnis der Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern in sozialistischen Staaten geschaffen werden. Die zentralen Projektziele wurden erreicht. Diese umfassten das Sammeln von Daten über staatssozialistische Frauenbüros, die Entwicklung von Forschungsfragebögen für Interviews sowie die Archivierung der Literaturrecherche. Zu den wichtigsten Ergebnissen gehörte eine Analyse der georgischen und der polnischen Frauenbüros mithilfe von interdisziplinären Forschungsmethoden und durch Rekonzeptualisierung des Begriffs der Frauenbüros im Staatssozialismus. Darüber hinaus können globale und transnationale Frauenbewegungen jetzt auf eine neue Art betrachtet werden, die zeigt, dass sozialistische Staaten als Ort für Entwicklung dienen. Die gesellschaftliche Bedeutung der Projektarbeit besteht darin, dass sie zur kritischen Theorie der Sozialbewegung im Bereich Geschlechtergleichstellung im Sozialismus beiträgt. Die Ergebnisse können dazu dienen, die Politikgestaltung hinsichtlich der politischen Beteiligung von Frauen sowie die Zusammenarbeit zwischen Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen zu beeinflussen.

Schlüsselbegriffe

Geschlechtergleichstellung, staatssozialistisch, Frauenbewegungen, Frauen im Sozialismus, Frauenbüro

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