Soziale Verantwortung im Bereich der Nanotechnologie
Das Projekt NANODIODE (Developing innovative outreach and dialogue on responsible nanotechnologies in EU civil society) führte Bürger, Forscher, die Industrie, Arbeitnehmer und politische Entscheidungsträger zusammen, um gesellschaftliche Werte und Anforderungen besser in die Innovationsdynamik einzubeziehen. Um die Zusammenarbeit zwischen Interessengruppen zu fördern, erforschten die Partner neue Ansätze und Kommunikationsstrategien, welche die Bereiche Outreach, Schulung und Ausbildung in diesem aufstrebenden Feld voranbringen. Die Teammitglieder betrachteten vorhergehende Initiativen in diesem Bereich und berücksichtigten alle Phasen des Forschungs- und Innovationsprozesses. Es wurden Interviews in den EU-Mitgliedstaaten durchgeführt, um in Erfahrung zu bringen, wie die Nanotechnologie wahrgenommen wird. Die Arbeit führte zu wertvollen Daten, Materialien und Berichten, welche die Identifizierung bewährter Verfahren und die Bereitstellung von Empfehlungen für eine verantwortungsbewusste Governance im Bereich von Nanotechnologieforschung und -innovation ermöglichten. Im Zuge von NANODIODE wurden Aktivitäten in Bezug auf die Miteinbeziehung organisiert, die unter anderem öffentliche Ausstellungen, Gespräche mit Interessenträgern, Schulwettbewerbe und politische Workshops beinhalteten, die auf Bürger, professionelle Endanwender und Organisationen der Zivilgesellschaft ausgerichtet waren. Über das Projekt wurden ebenfalls NanoTube-Videoclipsammlung Videoclips erstellt, in der Experten zur Sprache kommen, die in unterschiedlicher Weise mit Nanotechnologien arbeiten. Zu den weiteren Erfolgen zählen Präsentationen, Artikel, Poster und Newsletter sowie etwa 20 Aktivitätenberichte, Factsheets und Kurzdossiers zum Projekt, die über die Projektwebseite abrufbar sind. Insgesamt betrachtet verbesserten die Aktivitäten das gegenseitige Verständnis unter den Interessenträgern. Die Miteinbeziehung von und der Dialog mit Akteuren im Bereich der Nanotechnologie verdeutlichte, inwiefern eine frühzeitige Erwägung ethischer und gesellschaftlicher Dimensionen die Qualität und Ergebnisse der Forschung beeinflussen kann. Abgesehen von den Möglichkeiten gibt es jedoch nach wie vor Hindernisse, die einer effektiven Reaktion auf gesellschaftliche Herausforderungen im Wege stehen. Hierzu zählen komplexe Wechselbeziehungen zwischen Politik, Forschung und Produktion, welche sich auf Entscheidungen auswirken. Daher ist die Miteinbeziehung von allen Interessenträgern erforderlich, um den Übergang zu einem Forschungs- und Innovationsystem zu erreichen, das gesellschaftliche Erwägungsgründe besser berücksichtigt. Im Zuge des Projekts wurden drei zentrale Wege empfohlen, um die Nanotechnologie-Governance zu stärken. Ein Weg ist die effektive Integration gesellschaftlicher Erwägungsgründe in Forschung und Innovation sowie Bildung. Ein zweiter Weg ist die Weiterentwicklung von Instrumenten zur Stärkung der Reaktionsfähigkeit von Forschung und Innovation in Bezug auf gesellschaftliche Erwägungsgründe. Der dritte Weg besteht darin, dass bezüglich Mechanismen im Hinblick auf die Nanotechnologie-Governance eine Institutionalisierung erfolgen muss. Die Maßnahmen und Ergebnisse von NANODIODE unterstützen und stärken die Integration gesellschaftlicher Erwägungsgründe in Entscheidungen aus dem Bereich von Forschung und Innovation. Hierdurch werden die nanotechnologischen Möglichkeiten zum Vorteil der Gesellschaft verbessert.
Schlüsselbegriffe
Gesellschaftliche Erwägungsgründe, Nanotechnologie, Forschung und Innovation, NANODIODE, Nanotechnologie-Governance