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How anxiety transforms human cognition: an Affective Neuroscience perspective

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Angst ändert die Denkweise

Im Zuge eines EU-Projekts wurde festgestellt, dass Angst die Art und Weise, wie wir unsere Umwelt deuten und Entscheidungen treffen – Eigenschaften, auf die wir jeden Tag angewiesen sind – verändert.

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Bei Angst handelt es sich um einen Zustand von Besorgnis oder Furcht, der zu Geisteskrankheiten führen kann. Ungeachtet der hohen Prävalenz angstbedingter Krankheiten in unserer Gesellschaft, wissen wir nur wenig darüber, wie sich die Angst auf unsere Gehirnfunktionen auswirkt. Unter Verwendung moderner hirntomographischer Verfahren wie bspw. einer Elektroenzephalographie und einer Magnetresonanzbildgebung können Wissenschaftler Erkenntnisse zu den neuronalen Grundlagen von Angst- und angstbedingten Krankheiten erlangen. Wissenschaftler des EU-finanzierten Projekts ANXIETY & COGNITION (How anxiety transforms human cognition: An affective neuroscience perspective) verwendeten derartige Bildgebungstechniken, um zu beobachten, wie Angst im Laufe der Zeit die Gehirnfunktionen verändert. Es wurden insbesondere die Auswirkungen von Angst auf die selektive Aufmerksamkeit und die Entscheidungsfindung betrachtet. Die Forscher stellten fest, dass Angst nicht gleich Angst ist und dass die Auswirkungen auf das Gehirn von der Natur der Angst abhängen. Angst, die durch eine körperliche Bedrohung (eine Verletzung) induziert wird, erzeugte eine erweitere Aufmerksamkeit oder Hypervigilanz. Im Gegensatz dazu, wurde bei einer psychologischen Bedrohung (Verlust an sozialem Ansehen oder Respekt) die Aufmerksamkeit eingeengt oder fokussiert. Dies zeigt, dass sich Angst dynamisch auf unsere Aufmerksamkeitspanne auswirkt, um unserem Gehirn dabei behilflich zu sein, unsere unmittelbare Umgebung zu verstehen und auf diese zu reagieren. Menschen mit spezifischen Erkrankungen wie einer schweren Depression könnten bezüglich dieser selektiven Aufmerksamkeit eine gestörte Flexibilität aufweisen. Die EU-Forscher stellten ebenfalls fest, dass stark ängstliche Menschen Probleme haben, deren Handeln als positiv oder negativ zu deuten. Dies hat potenzielle Auswirkungen auf die Art und Weise, wie diese Menschen Tag für Tag Entscheidungen treffen. Aufmerksamkeit und Entscheidungsfindung bieten zwei Möglichkeiten, besser zu verstehen, wie Angst auf das menschliche Gehirn wirkt. Dieses Projekt erweitert unser begrenztes Wissen um Angstkrankheiten und Depressionen und letztlich um deren Behandlung.

Schlüsselbegriffe

Angst, Geisteskrankheiten, Hirntomographie, Kognition, selektive Aufmerksamkeit, Entscheidungsfindung

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