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Inhalt archiviert am 2024-05-27

Interactions between ANTs and LABoulbeniales fungi

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Ameisen helfen, neue Pilze zu identifizieren 

Forscher sammelten wichtige Informationen über eine kaum erforschte Pilzspezies, die sich ihren Weg nach Europa bahnt, indem sie Ameisen erforschten.  

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt

Die Biodiversität auf der Erde hängt von der Speziation durch natürliche Selektion ab. Und eine wichtige treibende Kraft der Speziation ist die evolutionäre Wechselwirkung zwischen Parasiten und ihren Wirten. Die Ordnung der Laboulbeniales (eine Art von Pilz) ist eine wenig untersuchte Gruppe von mikroskopischen Ektoparasiten von Wirbellosen, meist Insekten. Ameisen bieten einen hervorragenden Modellorganismus, um die Interaktion von Laboulbeniales mit ihren Arthropodenwirten zu studieren. Die EU-finanzierte Initiative ANTLAB (Interactions between ants and laboulbeniales fungi) nach sich der Aufgabe an, die Lücken in den grundlegenden Kenntnissen zum Ameisen-Laboulbeniales-System zu schließen und eine eingehende Untersuchung dieser Interaktion zu fördern. Die Forschung umfasste die Abbildung der Ausbreitung, die Untersuchung der Übertragung zwischen Ameisenkolonien sowie Experimente zu physiologischen und verhaltensbezogenen Effekten dieser Pilze auf Ameisenkolonien. Die Forscher untersuchten die Ameisensammlung des Ungarischen Naturhistorischen Museums, um die Verteilung von Laboulbeniales-Pilzen im Karpatenbecken in Ungarn zu verstehen. ANTLAB prüfte auch die Anwesenheit der Pilze bei Ameisen fressenden Insekten. Das Team studierte die Art der Anhaftung und das Vorhandensein von durchdringenden Strukturen in vier der sechs derzeit bekannten Ameisen parasitierenden Laboulbeniales. ANTLAB untersuchte, ob Silbernanopartikel (AgNP) den Pilz Rickia ismannii effizient bei der Ameise Myrmica scabrinodis als Wirt ausrotten können. Die Forscher simulierten Umweltbelastungen, indem sie den Ameisen Wasser und Nahrung entzogen, um die Ergebnisse zu verbessern. ANTLAB stellte fest, dass die Arten R. lenoirii und Laboulbenia camponoti im Karpatenbecken neu aufgetaucht sind. Die Forscher fanden R. ismannii thalli auf Larven der Ameisen fressenden Schwebefliege Microdon myrmicae und auch auf Milben, die aus Nestern von M. scabrinodis gesammelt stammten. Das Team zeigte, dass die topische Behandlung mit AgNP eine Rickia-Infektion bei M. scabrinodis erfolgreich beseitigte. Die Forscher sammelten auch wichtige DNA-Sequenzen von anderen Laboulbeniales-Spezies. Durch den Vergleich von infizierten mit nicht infizierten M. scabrinodis-Arbeitern zeigte ANTLAB, dass nach 12 Stunden Wasserentzug die infizierten Tiere deutlich mehr Zeit bei der Wasseraufnahme verbrachten. Die Forscher zeigten, dass die Lebensdauer der nicht infizierten M. scabrinodis-Arbeiter signifikant höher war als die der infizierten nach Nahrungs- und Wasserentzug. Diese neuen Ergebnisse bestätigen, dass diese interessanten und unterschätzten Pilze mehr Aufmerksamkeit verdienen. Darüber hinaus sind grundlegende Fragen für die Forschung noch offen, wie etwa danach, wie und von wo diese Pilze ihre Nahrung herbekommen.   

Schlüsselbegriffe

Ameisen, Pilze, Parasiten, Laboulbeniales, ANTLAB, Karpatenbecken 

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