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Brieftauben riechen ihren Heimweg

Neue Forschungsergebnisse eines Teams mit Partnern in Italien und Neuseeland liefern wichtige neue Beweise, die erklären, warum die Brieftaube ihren Heimweg finden kann - sie folgt ihrer Nase. Die Fähigkeit von Brieftauben, ihren Heimweg von unbekannten - manchmal Hunderte v...

Neue Forschungsergebnisse eines Teams mit Partnern in Italien und Neuseeland liefern wichtige neue Beweise, die erklären, warum die Brieftaube ihren Heimweg finden kann - sie folgt ihrer Nase. Die Fähigkeit von Brieftauben, ihren Heimweg von unbekannten - manchmal Hunderte von Kilometern entfernten - Orten aus mit unglaublicher Genauigkeit und Geschwindigkeit zu finden, erstaunt und erfreut seit Jahrhunderten die Taubenzüchter weltweit. Diese Fähigkeit hat die Taube bei Spionen beliebt gemacht - die Brieftaube bietet eine sehr zuverlässige und fast unsichtbare Möglichkeit, vertrauliche Informationen zu befördern. Jüngste Untersuchungen haben ergeben, dass Tauben besonders sensibel auf das Magnetfeld der Erde reagieren, was ihnen eine unsichtbare Verbindung zu ihrem Zuhause gibt. Die bisherige Forschung war zwar überzeugend, aber diese neue Forschung befasst sich mit einem noch überzeugenderen Ansatzpunkt - dem Geruchssinn von Tauben. Im Interesse der Wissenschaft bot die Forschungsleiterin Anna Gagliardo von der Universität Pisa dem Forscher, der die Verbindung zwischen Tauben und Magnetismus herstellte - dem Neuseeländer Mark Wild von der Universität Auckland - an, ihre Theorie zu überprüfen. Er nahm das Angebot an. "Dies ist wichtig, weil der Magnet- und der Geruchssinn von Tauben erstmals gleichzeitig getestet wurden", sagte Dr. Gagliardo gegenüber der Zeitung "The Observer". Zur Beantwortung der Frage beschlossen die beiden Forscher, unerfahrene Vögel einzusetzen - Tauben, die nicht ausgebildet waren. Bei einer Gruppe von Tauben durchtrennten sie den Geruchsnerv, um ihren Geruchssinn lahm zu legen, und bei der anderen Gruppe den Trigeminusnerv - den Dr. Wild für ihr Gespür für Magnetismus verantwortlich machte. Sie setzten die Hälfte der Vögel 50 km nördlich und die andere Hälfte 50 km südlich von Pisa aus und warteten ab. Die Ergebnisse waren überzeugend - alle bis auf einen der Vögel mit beschädigtem Magnetsinn kehrten innerhalb von 24 Stunden zurück, während nur vier - ein Sechstel - der Vögel mit beschädigtem Geruchssinn überhaupt zurückfanden und später als einen Tag nach ihrer Freilassung zurückkehrten. Die übrigen gingen verloren. Da die Vögel mit beschädigtem Magnetsinn um mehr als eine Nasenlänge vorn lagen, ist das Team jetzt der Ansicht, dass Tauben eine "Geruchskarte" von ihrer Umgebung erstellen. Wie es den Vögeln gelingt, über riesige Entfernungen nach Hause zurückzukehren, bleibt weiterhin ein Geheimnis, aber der Geruchssinn scheint dabei eine Rolle zu spielen.

Länder

Italien, Neuseeland