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Inhalt archiviert am 2023-03-16

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Hoffnung auf neue wirksame Behandlung von Malaria

Ein Forschungsprojekt, das gemeinsam von Chemikern am Imperial College London im Vereinigten Königreich und Biologen am Institut Pasteur / Centre National de la Recherche Scientifique (CNRS) in Frankreich durchgeführt wird, hat den Weg zu einer viel versprechenden neuen Behand...

Ein Forschungsprojekt, das gemeinsam von Chemikern am Imperial College London im Vereinigten Königreich und Biologen am Institut Pasteur / Centre National de la Recherche Scientifique (CNRS) in Frankreich durchgeführt wird, hat den Weg zu einer viel versprechenden neuen Behandlung von Malaria frei gemacht. Die Forscher haben erfolgreich ein neues Mittel entdeckt, um den durch Blut übertragbaren Plasmodium-Parasiten, der diese Krankheit verursacht, auszurotten. Ihre Forschung wurde teilweise durch eine Finanzhilfe des Europäischen Forschungsrats (ERC) unterstützt. Malaria verursacht bis zu 3 Millionen Todesfälle pro Jahr. Besonders gefährdet sind Kinder unter fünf Jahren und Schwangere. Die Krankheit ist überwiegend in tropischen Regionen von Afrika, Asien und Lateinamerika verbreitet. Darüber hinaus meldete die Weltgesundheitsorganisation im Jahr 2011 102 Fälle in Europa. Obwohl es Therapien gegen Malaria gibt, wird der Plasmodium-Parasit sehr schnell resistent gegen die gängigsten Medikamente. Deshalb werden neue Strategien zur Bekämpfung der Krankheit dringend benötigt. Die Forschungsgruppen haben einen potentiellen neuen Malariawirkstoff bestimmt, der aus Molekülen besteht, die auf die Histon-Methyltransferasen des Parasiten wirken. Diese Enzyme sind für das Parasitenwachstum und die Lebensfähigkeit während des Blutstadiums seines Lebenszyklus entscheidend. Die neuen Medikamente töten den Parasiten sehr schnell in der Kultur und sind auch in der Lage, eine Parasiten-Infektion bei Mäusen an einem einzigen Tag zu reduzieren. Diese Ergebnisse wurden in den Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS) im Oktober veröffentlicht. Dr. Matthew Fuchter vom Imperial College London sprach über die Bedeutung der Entwicklung neuer Therapien und die neue Schwäche des Parasiten, die beide Teams entdeckten: "Plasmodium falciparum verursacht 90 Prozent der Malariatodesfälle und seine Fähigkeit, gegen bestehende Therapien resistent zu werden, verbreitet sich dramatisch. Obwohl viele neue Medikamente entwickelt werden, bieten der Großteil nur geringfügige Änderungen, sie funktionieren in der gleichen Weise wie bisher, und können deshalb kann nur kurzfristig wirksam sein. Wir glauben die Achillessehne des Parasiten identifiziert zu haben, mit einem Molekül, das viele lebenswichtige Prozesse für das Überleben und die Entwicklung unterbindet." Die Forscherteams haben erfolgreich zwei chemische Verbindungen identifiziert, die die Fähigkeit von Plasmodium falciparum zur Transkription beeinflussen. Mit diesem Schlüsselprozess wird der genetische Code in Proteine übersetzt. Anders als die meisten Malariamedikamente sind diese Verbindungen in der Lage, den Parasiten während seines 48-Stunden dauernden Blutzyklus zu töten, während dem er wächst und sich differenziert. "Ein besonders spannender Aspekt dieser Entdeckung ist, dass dieses neue Molekül die Fähigkeit besitzt, alle Spuren des Parasiten zu beseitigen, wodurch es mindestens so schnell wirkt wie die besten derzeit verfügbaren Malariamittel", bemerkten die Forschungsleiter der Studie. Erste Tests am Arthur-Scherf-Labor am Institut Pasteur zeigten, dass die Moleküle Plasmodium-Stämme töten konnten, die bereits gegen aktuelle Behandlungen resistent waren, obwohl weitere Experimente nötig sind, um diese Ergebnisse zu bestätigen. Die Gruppe hofft, diese Moleküle zu verfeinern, was ihre Wirksamkeit verbessern würde. Dies soll zu einer tragfähigen Strategie zur Behandlung von Malaria beim Menschen führen. Die Wissenschaftler hoffen, dass dies in den nächsten 10 Jahren zur Entwicklung einer wirksamen Malariatherapie führen wird. Ihre Forschung wurde teilweise durch einen Advanced Grant des ERC an Professor Arthur Scherf, am Institut Pasteur finanziert, den dieser 2009 für das Projekt PLASMOESCAPE erhalten hatte. Weiterhin wurden die Forschungen von der New Yorker Pasteur-Stiftung und der Bill-und-Melinda- Gates-Stiftung finanziert.Weitere Informationen sind abrufbar unter: Proceedings of the National Academy of Sciences http://www.pnas.org/ Institut Pasteur http://www.pasteur.fr/ip/easysite/pasteur/fr

Länder

Frankreich, Vereinigtes Königreich

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