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Strengthening of the MagBioVin Research and Innovation Team for Development of Novel Approaches for Tumour Therapy based on Nanostructured Materials

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Serbien als Magnet für biomedizinische Forschung entwickeln

Magnetische Nanopartikel erfreuen sich einem gesteigerten Interesse seitens der Biomedizin, beispielsweise für Anwendungen in der Tumortherapie. Ein EU-Projekt trug zum Ausbau der Forschungskapazität der Universität Belgrad in Serbien auf dem Gebiet Magnetische Nanopartikel bei und legte das Fundament für Exzellenz in diesem Bereich.

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Magnetische Nanopartikel können sich spontan zusammenballen oder gezielt auf den Tumor ausrichten, wobei gesundes Gewebe geschont wird. Werden sie einem oszillierenden Magnetfeld ausgesetzt, geben sie Wärme ab (magnetische Hyperthermie), eine gleichzeitige Funktionalisierung mit bestimmten Radionukliden oder Arzneistoffen bringt eine zusätzliche Anti-Tumor-Wirkung mit sich.

Forschungsinfrastrukturen der Biomedizin stärken

Das EU-finanzierte Projekt MAGBIOVIN unterstützte das Institut für Nuklearwissenschaften „Vinča“ der Universität Belgrad in Serbien maßgeblich bei der Erweiterung seiner Forschungskapazität im Bereich Magnetische Nanopartikel. Wie Projektkoordinator Dr. Bratislav Antic erklärt, gab es „vor MAGBIOVIN bei uns nicht nur Schwachstellen in der Infrastruktur, sondern auch bezüglich EU-konformer Rechtsvorschriften zur Forschung im Bereich Magnetische Nanopartikel. Das Projekt bot die nötige Hilfestellung beim Umgang mit biomedizinischen Forschungsprojekten, biologischen Proben und Versuchstieren, sowie bei der Problemlösung.“ MAGBIOVIN brachte die Versuchsanlagen des Instituts Vinča auf den Stand, die dem derzeitigen Standard renommierter EU-Forschungseinrichtungen entsprechen und organisierte außerdem Mitarbeiterschulungen mit aktuellsten Inhalten an namhaften EU-Forschungseinrichtungen. Zu den wichtigsten Maßnahmen im Rahmen des Projektes zählen die Einrichtung eines neuen Exzellenzzentrums und die Optimierung der Organisationsstruktur des Instituts durch die Besetzung eines EFR-Lehrstuhls sowie die Anstellung einiger weiterer Teammitglieder (ein Doktorand, zwei Postdoktoranden und ein Projektmanager), die auch nach Abschluss von MAGBIOVIN am Vinča verblieben, um die Fortführung der Forschungsaktivitäten in der Zukunft zu sichern. Insgesamt haben die Partner einen Verbund für angewandte biomedizinische Forschung eingerichtet, der Hilfestellung bei der Forschung von der Idee bis zu In-vivo-Tests bietet, und das in einer Umgebung, so betont Dr. Antic, „die zunächst beinahe ausschließlich auf Grundlagenforschung ausgerichtet war.“ Ein besonderes Augenmerk lag auch auf dem Umgang mit geistigem Eigentum, welches in der Vergangenheit von der serbischen Forschungsgemeinde nicht in optimaler Weise genutzt wurde. Weitere Projektaktivitäten waren unter anderem die Ausrichtung von sieben thematischen internationalen Seminaren, die von EU-Experten aus dem Fachbereich geleitet wurden, einer Konferenz und sechs umfassenden Schulungen für Mitglieder des Projektteams. Große Sorgfalt wurde ebenso auf die Verbesserung der Vernetzung und der Mobilität auf regionaler und europäischer Ebene sowie den Aufbau internationaler Kooperationen und der Kommunikation mit Interessengruppen verwendet.

Forschungsaktivitäten

Der experimentelle Teil des Projektes MAGBIOVIN war auf die Entwicklung von magnetischen Nanopartikeln für die Krebstherapie ausgerichtet. Die Forschungsgruppe beschäftigte sich mit der Konzeption, Vorbereitung und Charakterisierung von Eisenoxid-Nanopartikeln und ummantelte sie anschließend, um deren Biokompatibilität und pharmakokinetischen Eigenschaften zu verbessern. Darüber hinaus nahmen sie mittels verschiedener Radioisotope Radiomarkierungen an magnetischen Nanopartikeln für diagnostische und therapeutische Zwecke vor. Danach evaluierten sie erfolgreich die Pharmakokinetik und das Potenzial einer kombinatorischen Strategie, indem sie magnetische Hyperthermie und Therapien mit Radionukliden bei Tiermodellen für Krebs einsetzten.

Zukunftsaussichten

„Da wir nun Zugriff auf Ausrüstung und Techniken zur Herstellung qualitativ hochwertiger magnetischer Nanopartikel, für deren Ummantelung und Radiomarkierung sowie hochentwickelte Modelle für Erkrankungen beim Menschen wie etwa Krebs hatten, war es uns möglich, eine solide Basis für künftige Forschungsaktivitäten zu schaffen“, erläutert Dr. Antic. Für die Zukunft sind unter anderem die Entwicklung von Krebstherapien, die auf der gezielten Übermittlung von Arzneistoffen über magnetische Nanopartikel beruhen, wie auch eine Immunsystemmodulation mittels Impfstoffen vorgesehen. Zusätzlich hat sich das Institut vorgenommen, auf magnetischen Nanopartikeln basierende elektrochemische Detektoren für Krebszellen oder -metaboliten zur Krebsfrüherkennung zu konstruieren. Abschließend betrachtet hat MAGBIOVIN dabei geholfen, die Grundlage für eine erhöhte Forschungskapazität am Institut Vinča zu schaffen und es für einen Wettbewerb mit anderen führenden EU-Forschungseinrichtungen gewappnet. Zudem werden aller Voraussicht nach die Arbeiten an hochaktiven Arzneimitteln zur Krebsbekämpfung und Technologien für die Krebsdiagnose als Schlüssel zu künftiger finanzieller Unterstützung durch die Europäische Kommission und weiterer Investoren fungieren und zu einer verstärkten Präsenz lokaler, auf Theranostik spezialisierter Pharmaunternehmen führen.

Schlüsselbegriffe

MAGBIOVIN, magnetische Nanopartikel, biomedizinische Forschung, Serbien, Krebsbekämpfung, Modell, Radiomarkierung, magnetische Hyperthermie, Institut Vinča, Pharmakokinetik, Ummantelung, Radioisotop

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