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Implications of the introduction of automatic milking on dairy farms

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Das Management von Milchkuhherden beim automatischen Melkprozess

Die Einführung eines automatischen Melksystems in zahlreichen europäischen Milchbauernhöfen ging mit Herausforderungen in Bezug auf das Management von Hofbetrieb und Wohlbefinden der Tiere einher. Infolge einer Reihe von Studien wurden im Rahmen eines von der EU finanzierten Projekts Schlussfolgerungen zur Kombination von Weidehaltung und automatischem Melkprozess sowie zur Beurteilung des Wohlbefindens der Milchkühe in solchen Systemen gezogen.

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Weiden bleiben eine bedeutende Futterquelle für die Milchwirtschaft in zahlreichen Ländern und sind sogar ein zunehmend wichtiges Thema, da sich die landwirtschaftlichen Prioritäten hin zum Landschaftsmanagement, zur Artenvielfalt und zum ökologischen Landbau verschieben. Im Rahmen des Projekts AUTOMATIC MILKING wurden Studien zu verschiedenen Systemen für das Management der Herden durchgeführt, wenn Weidehaltung und automatischer Melkprozess kombiniert werden. Zuerst studierte das Projektteam den Einfluss von Raufutterergänzungen und Veränderungen der Entfernung zwischen Weide und Stall, wo der Melkprozess stattfindet. Eine höhere Milchabgabe und ein kürzeres Melkintervall bei einer kürzeren Entfernungen zwischen Weide und Stall wurden nur in einem Experiment beobachtet, in dem ein 24-stündiger Weideprozess angewandt wurde. Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass der automatische Melkprozess tatsächlich mit der Weidehaltung kombiniert werden kann und dabei das Melken nur geringfügig während der Weidesaison reduziert wird. Die Maßnahmen, Trinkwasser im Stall bereitzustellen, um die Kühe zu veranlassen, in den Stall zurückzukehren, oder Trinkwasser auf der Weide bereitzustellen, um eine Dehydration zu vermeiden, hatten nachweislich nur wenig Einfluss. Danach wurden zwei Managementsysteme zum Herdenverkehr - frei und kontrolliert - verglichen. Die Gestattung eines freien Kuhverkehrs führte zu einer verringerten Anzahl an Melkvorgängen, die im Laufe der Zeit immer weiter abnahm, und einer erhöhten Anzahl an Tieren, die im Laufe der Weidesaison eingefangen werden mussten. Um den Verkehr stufenlos laufen zu lassen, beschloss das Team, dass es besser sei, nicht zu versuchen, die Anzahl der milchenden Kühe im Stall während der Weidesaison zu maximieren, und sie freiwillig zurückkehren zu lassen. Zusätzlich dazu wurde im Rahmen des Projekts ein Tool zur Beurteilung des Wohlergehens entwickelt, das zur Messung und zum Vergleich der Auswirkungen verschiedener Managementsysteme genutzt werden kann. Der freie Kuhverkehr kann zu Stress aufgrund von langen und unregelmäßigen Abständen zwischen den Melkvorgängen führen, erzwungener Verkehr hat dagegen lange Wartezeiten und verkürzte Futtergänge zur Folge. Kontrollierter Verkehr mit grundlegenden Futtergängen, die zwischen den Melkvorgängen gestattet werden, eignet sich bestens für das Wohlergehen, da selbst rangniedere Kühe nicht gestresst werden. Die Beurteilung brachte ein wertvolles Tool zur jährlichen Berichterstattung hervor, das ein Benchmarking zwischen verschiedenen Bauernhöfen gestattet und gleichzeitig detaillierte Rohdaten einschließt.

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