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Exploiting the hsp70 chaperone machine for novel therapeutic strategies in human diseases and for the engineering of productive cellular biomolecular factories

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Ein Chaperon und sein Aktivator

Europäische Wissenschaftler untersuchten die Funktion des Hitzeschockproteins Hsp90 und dessen Aktivatormolekül Aha1. Das bessere Verständnis der involvierten Mechanismen und Signalwege könnte die Entwicklung therapeutischer Proteine vorantreiben.

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Die vielen in einer Zelle hergestellten Proteine müssen korrekt in tausende Polypeptide unterschiedlichster Form gefaltet werden. Hierbei spielen häufig Chaperone eine Rolle, die für die Synthese der Substrat-Polypeptide und deren Faltung zu komplexen Proteinen verantwortlich sind. Das EU-finanzierte Projekt THE HSP70 CHAPERONE beschäftigte sich demzufolge mit der Funktion des Chaperons Hsp70. Ein weiteres Mitglied aus der Familie der Hitzeschockproteine, Hsp90, wurde von der Projektgruppe der Universität Bonn untersucht. Zusammen mit Hsp70 wirkt es an der Faltung und Konformation potenzieller therapeutischer Proteine mit, zum Beispiel bei nuklearen Rezeptoren für Steroidhormone und proto-onkogene Kinasen. Mit genetischen und biochemischen Verfahren untersuchten die Wissenschaftler die Wechselwirkung zwischen Hsp90 und dessen Aktivator Aha1. Sie identifizierten die spezifische Bindungsstelle des Aktivators und entdeckten, dass Aha1 die Hitzeschock-ATPase (Adenosin-Triphosphatase) aktiviert. Durch Aktivierung der komplexen Proteine verstärkt der Aktivator außerdem die Wirkung des Chaperons. Sind die Wachstumsbedingungen schlecht und ist wenig Hsp90 verfügbar, sichert Aha1 die Überlebensfähigkeit der Zelle. Anhand dieser Ergebnisse kann Aha1 als neuartiger regulatorischer Kofaktor für Hsp90 klassifiziert werden. Außerdem aktiviert es proto-onkogene Kinasen, sodass Hsp90 als Krebs-Chaperon fungieren könnte. Neue Erkenntnisse zu Aha1 könnten somit die Erforschung der Signalwege bei der Tumorgenese unterstützen.

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