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Inhalt archiviert am 2024-05-21

New technologies for olive mill waste water detoxification and product recovery

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Abwasserentgiftung in der Olivenindustrie

Mehr Nachhaltigkeit in der Olivenölherstellung kann durch die Entgiftung dort anfallender Abwässer erreicht werden. Forscher untersuchten biotische und abiotische Verfahren auf der Suche nach einer ökonomisch sinnvollen und umweltschonenden Lösung.

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Die Produktion von Nahrungsmitteln ist stets mit Kosten verbunden, und die Olivenindustrie des Mittelmeerraums macht dabei keine Ausnahme. Abwässer aus der Olivenölherstellung (olive mill waste water, OMW) tragen aufgrund ihrer phenolhaltigen Verbindungen stark zur Verschmutzung von Grundwasser und Böden bei. Paradoxerweise sind Phenole natürliche pflanzliche Inhaltsstoffe, die Pflanzen als Schutz gegen Krankheitserreger dienen, dadurch jedoch auch das empfindliche Gleichgewicht der Mikroflora in Boden und Gewässern stören können. Am EU-finanzierten Projekt NEWTECHOMW beteiligten sich Partner aus Oliven produzierenden Ländern mit dem Ziel, durch neue Technologien den Phenolgehalt in OMW zu reduzieren. In diesem Zusammenhang befasste sich eine Arbeitsgruppe an der Universität von Neapel Federico II in Italien mit der Aufbereitung von Abwasser aus der Olivenölherstellung. Ein Studienabschnitt untersuchte die Wirkung verschiedener biologischer und abiotischer Katalysatoren beim Phenolabbau. Dazu verglichen die Forscher das kommerzielle Enzym Laccase und den stark oxidativ wirkenden Katalysator Birnessit. Keimungstests an Tomaten und Gemüsepaprika ergaben, dass Laccase den Phenolgehalt in unbehandeltem Olivenabwasser stärker reduzieren kann als in konzentrierten OMW-Extrakten. Weiterhin stellte sich heraus, dass Unterschiede in der Wirkung abhängig von der Art der Laccase und der Menge des enthaltenen Phenols waren. Insgesamt erzielte jedoch der anorganische Katalysator Birnessit bessere Ergebnisse bei der Phenolumwandlung und der Reduzierung der antibakteriellen Aktivität. Beide Katalysatoren konnten die phytotoxische Wirkung nur zum Teil eliminieren. Ähnlich wie bei anderen komplexen Aufbereitungsverfahren konnte keine Universallösung gefunden werden. Der Grad der Phytotoxizität war stark von der Olivenart abhängig. Die Studie deutet auch darauf hin, dass die phytoxische Wirkung nicht nur durch Phenole, sondern auch durch andere Stoffe beeinflusst wird. Insgesamt zeigten die gesammelten Daten jedoch, dass die Toxizität von OMW durch den Einsatz von Katalysatoren reduziert werden kann. Olivenprodukte erfreuen sich zunehmender Beliebtheit, und daher ist die Olivenherstellung in Südeuropa ein rentabler Industriezweig. Eine erfolgreiche Entgiftung der dabei anfallenden Abwässer und deren Verwendung in der Fertigation könnte die Situation in den ländlichen Produktionsgemeinschaften deutlich verbessern.

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