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IN SITU STIMULATION AND REMEDIATION OF CONTAMINATED FRACTURED SOILS

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Rettungspaket für Europas belastete Böden

Mit Erdölprodukten kontaminierte Böden stellen eine nicht unerhebliche Bedrohung für die Wasserversorgung dar. Forscher haben den Verlauf von Bodenverbesserungstests auf diesem Gebiet simuliert, um den besten Weg zur Sanierung belasteter Böden herauszufinden.

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt

Die Verunreinigung von Böden mit Schadstoffen wie zum Beispiel nicht wasserlöslichen organischen Flüssigkeiten (Non-Aqueous Phase Liquid, NAPL), zu denen viele Erdölprodukte zählen, ist tatsächlich in ganz Europa ein ernsthaftes Problem. Der größte Teil unseres Kontinents hat Böden glazialen Ursprungs, die daher Risse aufweisen, wodurch sich Schadstoffe abwärts in unterirdische Reservoire bewegen können. Hydraulic Fracturing - "Fracking" - ist eine Methode der geologischen Tiefbohrtechnik, bei der durch Einpressen einer Flüssigkeit Risse erzeugt werden. Als Bestandteil der Bodenbehandlung vergrößert das Verfahren die Einflusszone eines Sanierungsprozesses. Kombiniert mit verschiedenen anderen Sanierungsmaßnahmen ist Hydraulic Fracturing das am häufigsten angewandte Verfahren. Die aktuelle Wissensgrundlage zu Technologien für die Behandlung von Leicht- und Schwerphasen (NAPL) war bis jetzt allerdings sehr lückenhaft. Um eine optimale Wirksamkeit zu erreichen, zielte das Stresoil-Projekt ("In situ stimulation and remediation of contaminated fractured soils") darauf ab, wissenschaftliche Informationen zu sammeln, um das am besten geeignete Mittel zur Sanierung von NAPL-belasteten Böden auszuwählen. Ein hydraulisch aufgespaltenes Testfeld wurde ausgewählt, geologisch analysiert und seine Durchlässigkeit eingeschätzt. Nachdem man das Ausmaß der Verschmutzung ermittelt hatte, wurden nach dem Hydraulic Fracturing mehrere Bodensanierungsverfahren angewandt. Dazu gehörte biologischer Abbau, Bioventilation und Dampfinjektion. Für jedes gestestete Simulationsszenario wurden zwecks Kosten-Nutzen-Analyse Informationen in speziell gestalteten Datenbanken gespeichert. Man erstellte außerdem einen multikriteriellen Datensatz, um die Entscheidungsfindung während des Sanierungsprozesses zu unterstützen. Die Daten aus Stresoil bewiesen, dass kostengünstige Technologien, bei denen Stimulation und Sanierung kombiniert werden, eine realistische Alternative zu konventionellen Behandlungen darstellen. Andere Verfahren wie Vakuumextraktion und thermische Behandlung, die die Bekämpfung des Schadstoffs selbst zum Ziel hatten, zeigten sich gleichfalls sehr vielversprechend. Eine wirkungsvolle Behandlung verunreinigter Böden ist von entscheidender Bedeutung für den Schutz des europäischen Grundwassers. Die Stresoil-Resultate bilden nun eine solide Basis, um die besten Wege zur Realisierung dieses Ziel zu finden.

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