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Development of a European Implementation Score for measuring implementation of research into healthcare practice using vascular disease as an example

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Zur Umsetzung von Forschungsergebnissen in die klinische Praxis

Um richtlinienorientierte Forschung auf europäischer Ebene umzusetzen, sind effiziente und gut abgestimmte Methoden gefragt. Ein Bewertungsrahmen, mit dem kritische Aspekte einer solchen Umsetzung für neue Therapien identifiziert und verbessert werden können, soll nun wesentlich zur qualitativen Verbesserung des europäischen Gesundheitswesens beitragen.

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Die medizinische Forschung befasst sich vor allem mit körperlichen Funktionen, Fehlfunktionen bzw. Krankheitsprozessen und der Entwicklung neuer Therapien. Da die praktische Umsetzung der Forschungsergebnisse jedoch bei vielen Krankheiten zu wünschen übrig lässt, muss der Forschungstransfer in den klinischen Alltag im Vordergrund stehen. Das Hauptziel der EU-finanzierten Initiative EIS war es, für Europa eine Methode zur Bewertung der Umsetzung von Forschungsergebnissen in die klinische Praxis zu entwickeln. Diese Bewertung sollte nach dem so genannten European Implementation Score (EIS) als Maß für die Umsetzung auf den verschiedenen gesundheitspolitischen und medizinischen Versorgungsebenen erfolgen. Angesichts der langfristig nachteiligen Folgen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen für den Einzelnen und den hohen sozioökonomischen Kosten lag der Projektschwerpunkt auf Schlaganfall und der Umsetzung effektiver neuer Therapien. Hierfür werteten die Projektpartner von EIS Daten aus 14 Patientenregistern für Schlaganfall und zwei Patientenregistern für koronare Herzkrankheit aus. Mit einem mathematischen Modell wurde evaluiert, wie sich die Einführung bewährter Praktiken auf die Behandlungsergebnisse bei mehreren europäischen Bevölkerungsgruppen auswirkt, speziell im Hinblick auf die Sterblichkeit und anfallenden medizinischen Kosten. Dabei ergab sich in der Schlaganfallversorgung bei den einzelnen europäischen Gesundheitssystemen eine durchaus variable Qualität, was die Einführung eines EIS-basierten Systems befürworten würde. Um einzelne Komponenten des EIS-Bewertungssystems zu spezifizieren, wurden Patienten und medizinische Fachkräfte nach möglichen Verbesserungsvorschlägen befragt. Derzeit werden länderspezifische Bewertungsmodelle für die Durchführung und Überwachung einer effektiven Schlaganfallversorgung geprüft und Faktoren für eine effizientere Umsetzung von Forschungsergebnissen identifiziert. Das Konsortium lieferte auch Leistungskennzahlen und Qualitätsindikatoren zur Überwachung der Schlaganfallversorgung, u.a.diagnostische Standards, Prävention von Komplikationen und funktionelle Wiederherstellung. Die Übertragbarkeit des EIS-Bewertungssystems wurde in einer vergleichenden Wirksamkeitsstudie zu akutem Myokardinfarkt in Schweden und Großbritannien getestet. Dabei zeigten sich in beiden Ländern klinisch bedeutsame Unterschiede bei der Umsetzung effektiver Behandlungsstrategien und -ergebnisse. Da in den nächsten 20 Jahren die Inzidenz von Schlaganfällen steigen wird, zielte das Gemeinschaftsprojekt EIS darauf ab, die Gesundheit der EU-Bürger zu verbessern. Die Einführung europaweit wirksamer Maßnahmen wie Erstversorgung (Stroke Unit) und Thrombolyse in der medizinischen Versorgung soll die Qualität der Betreuung verbessern und Behandlungskosten senken.

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