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Inhalt archiviert am 2023-01-20

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EU finanziert Exzellenznetzwerk zum Thema "Chronische Entzündungen"

Unter chronischen Entzündungen, zu denen Erkrankungen wie Asthma, Arthritis, Atherosklerose und Alzheimer zählen, leiden Millionen Menschen weltweit. Um dieser Situation entgegenzuwirken, stellt die Europäische Kommission zehn Millionen Euro über einen Zeitraum von vier Jahren...

Unter chronischen Entzündungen, zu denen Erkrankungen wie Asthma, Arthritis, Atherosklerose und Alzheimer zählen, leiden Millionen Menschen weltweit. Um dieser Situation entgegenzuwirken, stellt die Europäische Kommission zehn Millionen Euro über einen Zeitraum von vier Jahren für ein neues Exzellenznetzwerk, das Cell Migration and Inflammation (MAIN)-Projekt, zur Verfügung. Ziel des Projekts ist die Identifizierung und Charakterisierung der molekularen Mechanismen, die chronisch entzündlichen Reaktionen zugrunde liegen. Das Netzwerk unter der Koordination von Professor Ruggero Pardi des wissenschaftlichen Instituts San Raffaele wird 150 Forscher und Hochschulabsolventen aus fünf EU-Staaten sowie der Schweiz und Israel umfassen. Darüber hinaus wird MAIN eng mit dem amerikanischen Cell Migration Consortium (CMC) zusammenarbeiten, "dessen Zielsetzung darin besteht, die komplexen Mechanismen der Zellmigration in der embryonalen Entwicklung, Wundheilung und Krebsentwicklung zu erforschen. MAIN und CMC werden Informationen und Technologieplattformen gemeinsam nutzen und eine koordinierte Agenda wissenschaftlicher Veranstaltungen erarbeiten, um ihre wissenschaftlichen Erfolge einem breiteren wissenschaftlichen Publikum sowie der Öffentlichkeit zu präsentieren", erklärte Professor Pardi. Allen chronisch entzündlichen Erkrankungen ist gemein, dass die entzündliche Reaktion, die ursprünglich zur Erkennung und Eliminierung fremder "Pathogene" oder schädlicher Agenzien erfolgt, sich zu einer Überreaktion entwickelt und potentiell gefährliche Gewebeschädigungen hervorruft. Die Wissenschaftler stehen somit vor der Herausforderung, eine derartige Überreaktion einzudämmen, ohne jedoch die Wirksamkeit der entzündlichen Reaktion zu untergraben. Derzeit werden durch Therapeutika, insbesondere durch entzündungshemmende Medikamente und Steroide, die natürlichen Abwehrmechanismen des Körpers eher geschwächt. Sie verursachen darüber hinaus eine Vielzahl unerwünschter Nebenwirkungen. Die Schwierigkeit bei chronisch entzündlichen Reaktionen besteht darin, dass sie eine große Vielzahl nicht verwandter, komplexer biologischer Prozesse umfassen, die von zahlreichen schädlichen Stimuli hervorgerufen werden. Es ist daher von entscheidender Bedeutung, Wissenschaftler mit unterschiedlichem Hintergrund und verschiedenen Fähigkeiten an einen Tisch zu bringen, um jeden einzelnen Prozess auf Molekularebene vollständig zerlegen und auflösen zu können. "Unserer Auffassung nach besteht die effektivste Strategie zur Überwindung der Hindernisse bei der Bekämpfung chronisch entzündlicher Erkrankungen darin, die synergetische Interaktion von Wissenschaftlern aus unterschiedlichen Disziplinen zu fördern, um die vorstehend genannten Prozesse über einen "reduktionistischen" Ansatz zu verstehen", erläuterte das MAIN-Konsortium in einer Stellungnahme. "Im Zeitalter der Systembiologie wäre man schlecht beraten, dieses umfassende Problem mittels Untersuchung vieler nicht verbundener, jedoch individuell relevanter Probleme, die chronisch entzündlichen Reaktionen zugrunde liegen, zu untersuchen. Durch die Konzentration auf einen Prozess anstelle der Bearbeitung mehrerer, mechanistisch nicht verbundener Prozesse hoffen wir, eine maximale Integration aller beteiligten Wissenschaftler zu erreichen und die Chancen für eine Stärkung der wissenschaftlichen und technologischen Erstklassigkeit auf europäischer Ebene zu maximieren", so die Schlussfolgerung in der Stellungnahme. MAIN wird seine wissenschaftlichen Zielsetzungen über vier entwicklungsbezogene Forschungsprogramme (Tool-Entwicklung, Zielidentifikation, Zielvalidierung und Arzneimittelentwicklung), drei unterstützende Ressourcen (Bildgebung, Proteomik und Mikrostrahlen) sowie eine zentrale Ressource (Bioinformatik) erreichen, die jeweils von zwei Forschern koordiniert werden.

Länder

Italien