Skip to main content
European Commission logo print header

Article Category

Nachrichten
Inhalt archiviert am 2023-03-01

Article available in the following languages:

EUREKA bestätigt den Start von ITEA 2 und ruft zu einem KMU-Joint-Venture für das RP7 auf

Das europäische Netzwerk für marktorientierte Forschung (EUREKA) hat den Start des thematischen Clusters ITEA 2 angekündigt, welches auf den Erfolg des Vorgängers ITEA (Informationstechnologie für den Fortschritt in Europa) aufbauen soll. Der Start des neuen Clusters erfolgt...

Das europäische Netzwerk für marktorientierte Forschung (EUREKA) hat den Start des thematischen Clusters ITEA 2 angekündigt, welches auf den Erfolg des Vorgängers ITEA (Informationstechnologie für den Fortschritt in Europa) aufbauen soll. Der Start des neuen Clusters erfolgte nach einem Treffen hochrangiger EUREKA-Vertreter am 20. Oktober in Prag, Tschechische Republik. Laut EUREKA bleibt die grundsätzliche Vision von ITEA auch in ITEA 2 erhalten, d. h. "in Europa die Führung in [dem] neuen Bereich der softwareintensiven Systeme und Dienste [SIS] zu behalten". Die Begründung für ITEA 2 wird im so genannten Blaubuch von EUREKA erläutert. Darin wird gewarnt: "Die wachsende Interkonnektivität von Geräten der Verbraucherelektronik, die somit eine ganze Reihe von Diensten zuhause anbieten, stellt für die Softwareentwicklung eine Zeitbombe dar - eine Bombe, die schnell entschärft werden muss, um hochqualitative Arbeit in Europa zu halten." Weiter heißt es: "Die große Herausforderung besteht darin, Software-Architekturen, Technologien und Systeme, Lösungen und Dienste für unzählige Anwendungen, darunter Sicherheits- und zeitkritische Funktionen, zu erfinden, zu schaffen und zu beherrschen. Europa muss sich der Software-Anforderungslücke stellen - dies war bereits ein Hauptanliegen von ITEA und stellt für ITEA 2 weiterhin eine Herausforderung dar." Während der achtjährigen Projektlaufzeit, die Anfang 2006 beginnt, werden etwa drei Milliarden Euro in das neue Cluster investiert, mit dem Ziel, während dieser Zeit insgesamt 20.000 Personenjahre an Arbeit zu mobilisieren. Die Schwerpunkte der ITEA 2-Projekte liegen in den Bereichen Luftfahrt, Automobilherstellung, Verbraucherelektronik, Kommunikation, Medizin und Automatisierung/Produktion. Die Unternehmen, die hinter der Gründung von ITEA 2 stehen, sind in ihren Bereichen führend. Die meisten von ihnen befinden sich unter den Top-100-Unternehmen weltweit. Elektronikriesen wie Alcatel, Nokia und Siemens weiten ihre Unterstützung über das ursprüngliche ITEA-Projekt hinaus aus, während andere, wie z. B. der europäische Flugzeugbauer Airbus, erstmals dabei sind. Laut Rudolf Haggenmüller, Vorsitzender des ITEA-Clusters, beruht der Erfolg solcher EUREKA-Cluster auf ihrer Vision und der strategischen Forschungsagenda sowie einer Kerngruppe von Global Players. "KMU [kleine und mittlere Unternehmen] haben innerhalb dieser Cluster ihren Platz, doch wenn man weltweiten Erfolg will, muss man internationale Akteure dabei haben, die die Ergebnisse auf dem Weltmarkt verbreiten. Deshalb hat ITEA ursprünglich EUREKA als Plattform für seine Arbeit gewählt." Doch obwohl KMU in großen industriellen Clustern wie ITEA 2 keine zentrale Rolle spielen, stehen sie im Mittelpunkt einer anderen von EUREKA vorgeschlagenen Initiative, die von Kommissionsvertretern bei dem Treffen in Prag begrüßt wurde. EUREKA weist bereits gute Leistungen bei der Integration kleiner Unternehmen in seine Forschungsprojekte auf. Die aktuelle Beteiligungsquote von 40 Prozent ist fast dreimal so hoch wie das Ziel von 15 Prozent, das die EU sich für die Beteiligung von KMU an ihren Forschungsrahmenprogrammen gesetzt hat. Die Finanzierungsstruktur der EU-Forschungsrahmenprogramme ist jedoch weitaus stabiler und vorhersehbarer als die von EUREKA. Daher haben die EUREKA-Mitgliedstaaten die Initiative EUROSTARS vorgeschlagen, die die Stärken beider Programme kombinieren soll. Roel Kramer, der die Initiative während seines Vorsitzes der EUREKA-Gruppe hochrangiger Experten unter dem vorangegangenen niederländischen Vorsitz entwickelte, erklärte: "Es wird im Allgemeinen so wahrgenommen, dass EUREKA erfolgreich KMU anwirbt [...] während es schwieriger ist, KMU, die F&E betreiben, in das Rahmenprogramm der EU zu integrieren. Insbesondere ist der Bottom-up-Ansatz von EUREKA sehr wichtig, der KMU die Möglichkeit gibt, Projekte in jedem beliebigen Bereich vorzuschlagen." Kramer schlägt u. a. vor, eine neue juristische Person separat von EUREKA und dem Rahmenprogramm zu gründen, die die Initiative leitet und Projekte für die Förderung auswählt. Sie soll parallel zum Siebten Rahmenprogramm (RP7) bestehen. 19 EUREKA-Mitgliedsländer haben bereits ihre Unterstützung für EUROSTARS erklärt und haben sich verpflichtet, über 40 Millionen Euro pro Jahr für die Initiative bereitzustellen. EUREKA hofft, dass die Kommission bereit ist, ebenso viele EU-Mittel zur Verfügung zu stellen. Bevor jedoch keine Einigung im Rat über die finanziellen Perspektiven der EU erzielt ist, kann die Kommission nicht formell ihre Unterstützung für die Initiative zusagen. Dennoch teilte Ezio Andreta, Direktor für Industrietechnologien bei der GD Forschung und Kommissionsvertreter beim EUREKA-Forum in Prag, den Teilnehmern mit, dass die Kommission EUROSTARS als wichtige Initiative betrachtet, und betonte, dass in den vorgeschlagenen spezifischen Programmen des RP7 ein gewisser Raum für eine solche Initiative vorgesehen sei. Der Text des spezifischen Programms des RP7 für die Säule "Kapazitäten" enthält einen Bezug auf "ein gemeinsames F&E-Programm zum Nutzen von Forschung betreibenden KMU mit dem Ziel, deren Forschungs- und Innovationsfähigkeit zu stärken". Abschließend heißt es: "Aufbauend auf EUREKA wird es transnationale F&E-Projekte unter Leitung solcher KMU anregen und unterstützen. Diese Initiative ergänzt andere auf KMU gerichtete Aktionen, die im Kontext des 7. Rahmenprogramms durchgeführt werden. Die Gemeinschaft wird finanzielle Unterstützung für die Initiative bereitstellen und wird sich mit den für die Aktion geeignetsten Mitteln an der Umsetzung beteiligen."