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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Jupiter, Saturn oder erdnaher Weltraum - welches ist Europas nächstes Weltraumziel?

Auf einem Treffen des Space Science Advisory Council (SSAC) der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) am 17. und 18. Oktober wurden die Vorstellungen über Europas nächste Ziele im Weltraum klarer. Mehrere Kandidaten wurden für künftige Missionen ausgewählt. Dazu gehören auch...

Auf einem Treffen des Space Science Advisory Council (SSAC) der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) am 17. und 18. Oktober wurden die Vorstellungen über Europas nächste Ziele im Weltraum klarer. Mehrere Kandidaten wurden für künftige Missionen ausgewählt. Dazu gehören auch eine Untersuchung des jovianischen Systems, der Saturntrabanten und der dunklen Masse. "Es war ein schwerer Prozess, sowohl innerhalb der ESA als auch innerhalb der Gemeinschaft, diese Gewinner dorthin zu bugsieren, was man meines Erachtens als das Viertelfinale eines der Abschlusswettkämpfe der weltweiten Weltraumwissenschaften bezeichnen könnte", sagte der Wissenschaftsdirektor der ESA, David Southwood. "Wir können jetzt kleine Eindrücke der Zukunft erhalten und es wird spannend werden!" Die Kandidaten, die aus einer Liste mit 50 Vorschlägen von der Wissenschaftsgemeinschaft ausgewählt wurden und in die nächste Runde kommen, sind: - Laplace - Studie des jovianischen Systems Das jovianische System ist ein kleines, selbstständiges Planetensystem. Mithilfe von drei Observationsplattformen in der Umlaufbahn würde diese Mission die Bewohnbarkeit des Systems der Gasplaneten untersuchen. - Tandem - eine neue Mission zu Saturn, Titan und Enceladus Die Idee ist, die beiden Saturnmonde sowohl aus dem Orbit als auch vor Ort zu untersuchen. Die Mission würde die Systeme von Titan und Enceladus untersuchen, ihren Ursprung, ihr Inneres, ihre Evolution und das astrobiologische Potenzial. Welches der oben stehenden Ziele letztendlich ausgewählt werden soll, wird in den kommenden Jahren gemeinsam mit den internationalen Partnern diskutiert werden. - Cross-scale - eine Untersuchung des erdnahen Weltraums Bei dieser Mission würden 12 Raumsonden gleichzeitig das Plasma (das Gas, das mit seinen geladenen Teilchen die Erde umgibt) auf verschiedenen Ebenen und in unterschiedlichen Bereichen im erdnahen Weltraum messen. Sollte diese Mission genehmigt werden, würde sie in Zusammenarbeit mit der Japanischen Weltraumforschungsagentur JAXA (Japanese Space and Exploration Agency) durchgeführt werden. - Marco Polo - eine Mission zur Probenentnahme von Asteroiden Marco Polo soll die Merkmale eines erdnahen Objekts in verschiedenen Größenordnungen bestimmen und eine Probe zur Erde zurück bringen. Damit könnten neue Erkenntnisse über die Evolution des Sonnensystems, über die Rolle kleiner Körper in diesem Prozess, die Ursprünge und die Evolution der Erde und des Lebens erlangt werden. Auch diese Mission würde in Zusammenarbeit mit JAXA durchgeführt werden. - Dunkle Energie Es wurden zwei Vorschläge zur Erforschung der dunklen Materie und der dunklen Energie eingereicht. Obwohl unterschiedliche Techniken vorgeschlagen wurden - ein Weitwinkelbildgeber auf der einen und ein Infrarot-Himmelsbeobachter (near-Infrared all-sky surveyor) auf der anderen Seite - verfolgen beide dasselbe wissenschaftliche Ziel. - Plato - ein neuer Planetenfinder Plato, eine fotometrische Mission, um vorbeiziehende Exoplaneten zu entdecken und zu bestimmen, soll auch die seismischen Schwingungen ihrer Elternsterne messen. - Spica - ein Infrarotobservatorium der neuen Generation Dieses Projekt soll zu einem Infrarotobservatorium im mittleren und fernen Bereich mit einem sogenannten kryogenischen Teleskop mit großer Öffnung (large-aperture cryogenic telescope) führen. Die Mission soll die Planetenbildung, die Funktionsweise des Sonnensystems und den Ursprung des Universums untersuchen. Die Mission würde in einem gemeinsamen Projekt mit JAXA durchgeführt werden. - XEUS - ein Weltraumröntgenobservatorium der nächsten Generation XEUS würde die fundamentalen Gesetze des Universums sowie seinen Ursprung untersuchen. Zentrale Bereiche wären: das Wachstum supermassiver schwarzer Löcher, kosmisches Feedback und die Evolution der Galaxien, die Evolution großer Strukturen, extreme Schwerkraft und Materie unter extremen Bedingungen. Verschiedene internationale Partner haben bereits ihr Interesse an einer Beteiligung an XEUS geäußert. Diese Missionen werden jetzt in einem Bewertungszyklus bis Ende 2011 gegeneinander abgewogen werden. Zwei Missionen werden zur Durchführung ausgewählt und 2017 bzw. 2018 gestartet. "Wir glauben, dass die ausgewählten Missionen die Zukunft der europäischen Weltraumwissenschaften gestalten werden", sagte Tilman Spohn, Vorsitzender des Space Science Advisory Committee der ESA.

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