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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Karte zeigt: Jedes Jahr brennt ein Gebiet von der Fläche der EU ab

Zwischen 3,5 und 4,5 Millionen Quadratkilometern (km2) Vegetation fallen jedes Jahr weltweit den Flammen zum Opfer, was einer Fläche von der Größe der Europäischen Union entspricht. Dies ist das Ergebnis einer von EU-finanzierten Forschern erstellten Studie, die im Journal Geo...

Zwischen 3,5 und 4,5 Millionen Quadratkilometern (km2) Vegetation fallen jedes Jahr weltweit den Flammen zum Opfer, was einer Fläche von der Größe der Europäischen Union entspricht. Dies ist das Ergebnis einer von EU-finanzierten Forschern erstellten Studie, die im Journal Geophysical Research Letters veröffentlicht wurde. Auf der Grundlage von Daten des Bildgebungsinstruments VEGETATION, das an Bord des Erdbeobachtungssystems SPOT installiert ist, konnten die Forscher eine Karte der globalen Feueraktivitäten zwischen 2000 und 2007 zusammenstellen. Dieser Sensor zeichnet die von der Erdoberfläche reflektierte Sonnenenergie auf, wobei er auf fast täglicher Basis eine globale Deckung liefert. Da sich das reflektierte Energievolumen verändert, wenn Vegetation brennt, war es den Forschern möglich, die Feuernarben zu bestimmen. Anschließend wurden Supercomputer in Belgien eingesetzt, um diese riesigen Datenmengen des Sensors zu verarbeiten. "Die meisten Feuer gab es in Afrika. Jedes Jahr brennen riesige Landstriche der Savanne ab", erklärte der Leitautor dieser Studie, Dr. Kevin Tansey von der Universität Leicester, Vereinigtes Königreich. "Das System ist nachhaltig, weil sich Gras während der Regenzeit schnell regeneriert. Aus der Kohlenstoffperspektive entsteht eine Nettobilanz, da sich die regenerierende Vegetation als Kohlenstoffsenke verhält. Waldbränden kommt eine größere Bedeutung zu, weil die betroffen Gebiete über viele Jahre als Kohlenstoffquelle fungieren." Forscher, die sich vornehmlich in den Bereichen Klimawandel, Vegetationsbeobachtung, Atmosphärenchemie und Kohlenstoffspeicherung und -flüsse bewegen, verlassen sich auf diese Analysen in Teilen ihrer Arbeit. Doch bisher lagen diese Analysen nur bis zum Jahr 2000 vor. Während Dr. Tansey anerkennt, dass man nicht bestimmen kann, ob angesichts dieser beschränkten Zeitspanne eine wachsende Tendenz bei den Feuervorkommen besteht, sagt er, dass er und seine Kollegen erhebliche Unterschiede im Jahresvergleich herausgefunden hätten. "Die Waldbrände letztes Jahr in Griechenland und in Portugal vor einigen Jahren erinnern uns daran, dass wir die Folgen des Feuers auf die Umwelt und das Klima verstehen müssen, um die Vegetation des Planeten wirksamer managen zu können", sagt er. "Wahrscheinlich sind 95% aller Vegetationsbrände menschlichen Ursprungs. Das Abbrennen von abgeernteten Feldern, Entwaldung, Jagd und Brandstiftung sind die Ursachen für Brände auf der ganzen Welt. In der Vergangenheit war Feuer ein Merkmal des Planeten und unter dem Szenario einer wärmeren Umwelt, wird es dies auch in der Zukunft sein", fügt er hinzu. Die Arbeit wurde von der Gemeinsamen Forschungsstelle (JRC) der Europäischen Kommission finanziert. Außer der Universität Leicester und der Gemeinsamen Forschungsstelle trugen auch Wissenschaftler von der Katholischen Universität Leuven, Belgien, zu dieser Studie bei.

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