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Inhalt archiviert am 2023-03-20

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Expedition in die programmierbare Stadt

Für das Funktionieren von Städten ist Software in ihren verschiedenen Ausführungen unabdingbar. Sie durchdringt Stadtsysteme und Infrastrukturen, Stadtmanagement und Lenkung. Ein neues EU-finanziertes Projekt bereitet sich auf die Durchführung eines nachhaltigen Forschungsprog...

Für das Funktionieren von Städten ist Software in ihren verschiedenen Ausführungen unabdingbar. Sie durchdringt Stadtsysteme und Infrastrukturen, Stadtmanagement und Lenkung. Ein neues EU-finanziertes Projekt bereitet sich auf die Durchführung eines nachhaltigen Forschungsprogramms zu der Frage vor, wie man mit Software etwas im städtischen Umfeld bewirken kann. Das SOFTCITY-Projekt ("The Programmable City") unter der Leitung von Professor Robert Michael Kitchin von der National University of Ireland wird sich mit der Frage beschäftigen, wie Software in ihren verschiedenen Formen das tägliche Leben beeinflusst. Wissenschaftler wissen jetzt, dass softwaregestützte Technologien und Dienstleistungen uns dabei unterstützen, Städte besser zu verstehen und zu planen, Stadtwerke leichter zu managen und unser Stadtleben unbeschwerter zu leben. Software spielt in vielen Dingen des Alltags - Hausarbeit, Arbeit, Einkaufen, Reisen, Kommunizieren, Lenken und Führen - eine zentrale Rolle. Das SOFTCITY-Projekt, das im Juni 2013 mit einer Finanzhilfe des Europäischen Forschungsrats (ERC) in Höhe von 2,3 Mio. EUR auf den Weg gebracht wurde, wird untersuchen, wie Städte in Programmcodes umgesetzt werden und wie dieser Code das Stadtleben neu formt. Dazu gehören Forschungen zu vier entscheidenden urbanen Praktiken: die Stadt verstehen, die Stadt managen, in der Stadt arbeiten und in der Stadt leben. Die Forschung deckt konkret etwa intelligente Gebäude und Verkehrssysteme, dichte Telematik und Informatikinfrastrukturen ab. Diese können Produktivität, Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit steigern. Die Forscher werden auch die Generierung und Analyse sogenannter "Big Data" untersuchen, d. h. riesiger dynamischer und miteinander verbundener Datensätze, die auf Menschen, Objekte, Interaktionen, Transaktionen und Gebiete sowie "Everyware" verweisen, wo Rechenleistung auf der ganzen Welt und auch von unterwegs aus verfügbar ist. Zu den speziellen Fragen, die gestellt werden sollen, gehören: Wie wird Software zur Regulierung und Leitung des Stadtlebens eingesetzt? Wie wird die Geografie und politische Ökonomie der Softwareproduktion organisiert? Und wie transformiert Software das räumliche Verhalten von Individuen? Die Feldforschung wird hauptsächlich in Dublin sowie an einem zweiten Standort in Boston, USA, durchgeführt. Beide Städte sind wichtige Standorte für die Agglomeration von Softwareproduktion und beide erfahren Formen eines programmierbaren Stadtwesens. Indem zwei Fallstudienstädte vorliegen, wird es möglich sein, die Frage nach der Erstellung und dem Einsatz von Software an beiden Standorten vergleichend und kontrastierend zu betrachten. Es werden verschiedene Methoden wie Interviews, Ethnografien, Audits, Befragungen, Diskursanalyse sowie die Entwicklung einer neuen Methode, Algorithmusarchäologie, zum Einsatz kommen Die Projektpartner von SOFTCITY sind der Ansicht, dass ihre Arbeit eine ernsthafte Lücke in der sozialwissenschaftlichen Forschung schließen wird, da sie entscheidende Fragen über modernen Urbanismus und Software auf interdisziplinäre Weise, quer durch die Geographie, Stadtforschung, Soziologie und Softwarestudien hindurch, beantworten wird. Das Projekt wird ebenfalls neue theoretische Tools und empirische Beweise liefern, um gründlich über die neue Ära des programmierbaren Urbanismus nachzudenken.Weitere Informationen: National University of Ireland, Maynooth http://www.nuim.ie/

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