Dynamische und effiziente Infrastruktur für die EU-Genomforschung
Das EU-finanzierte Projekt ESGI (European sequencing and genotyping infrastructure) schuf Spitzeneinrichtungen für DNA-Analysen in großem Maßstab. Modernste Einrichtungen stehen nun für eine breite Palette von Anwendungen in Genetik und Systembiologie zur Verfügung. Um dies zu erreichen, führte ESGI die europäischen Genomforschungskapazitäten näher zusammen. Jetzt stehen Technologien für die massive parallele Sequenzierung zur Verfügung, um Informationen über den genetischen Aufbau und die Evolution der europäischen Bevölkerung, Genexpressionsmodulation und Anfälligkeiten für Krankheiten bereitzustellen. Letztendlich werden die Folgen dieser Daten zum klinischen Phänotyp sowohl für Patienten als auch für Ärzte zur Verfügung stehen. Der Zugang zu den neu verfügbaren genetischen Sequenzierungseinrichtungen führte zu 29 transnationalen Projekten, die wiederum eine Reihe von Studien mit großen Auswirkungen hervorbrachten. Zukünftige Forschungsergebnisse versprechen, die Grundlage für medizinische Interventionen und die Entwicklung von leistungsfähigen diagnostischen Markern zur Verfügung zu stellen. Die neue Infrastruktur für die genomische Sequenzierung läuft mit hohem Durchsatz und ist wirtschaftlich. Das komplette menschliche Genom kann in wenigen Stunden zu einem Preis von weniger als 1.000 EUR sequenziert werden. Für die Zukunft lieferte ESGI auch den Support-Rahmen für die Ausbildung von entsprechend qualifizierten Wissenschaftler in der Genomforschung auf europaweiter Basis. Ein wesentlicher Bestandteil der ESGI-Initiative betrifft die künftige Bereitstellung für die Entwicklung von neu entstehenden genomischen Methoden. Die darauf resultierende Masse an Daten wird durch Einrichtungen wie die europäische Infrastruktur für Life-Science-Informationen ELIXIR verarbeitet werden, die während der Projektlaufzeit eng mit ESGI zusammenarbeitete.
Schlüsselbegriffe
Infrastruktur, Genomforschung, Sequenzierungstechnologien, Ausbildung, Daten