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Pappeln liefern Holz und verringern Kohlenstoffbelastung

Die steigende Kohlendioxidkonzentration in der Atmosphäre ist Grund für weltweite Besorgnis. Wissenschaftler erforschen, wie dieser alarmierende Trend ausgeglichen werden kann.

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt

Seit dem Kyoto-Protokoll 1997 gibt es Ziele für die Verringerung der Kohlendioxidemissionen. Da diese Ziele naturgemäß langfristig sind, stellt die Kohlenstoffsequestrierung eine Lösung für einen Zeitgewinn dar. Dabei werden natürliche oder künstliche Kohlenstoffsenken als Reservoir genutzt. Das Anpflanzen von Wäldern ist eine nahe liegende Lösung, da schnell wachsende Vegetation Kohlendioxid (CO2) absorbiert und in Blattkohlenhydraten speichert. Für die Überprüfung dieser Vorraussetzung wurde die FACE-Technologie (Free Air CO2 Enrichment) entwickelt. Leider hat die Untersuchung ausgewachsener Wälder ergeben, dass die Kohlenstoffaufnahme bei erhöhten CO2-Werten nicht ansteigt. Unter bestimmten Umständen kann die erhöhte Aufnahme von CO2 bei höheren Konzentrationen durch die Physiologie der Pflanze auf natürlichen Weg ausgeglichen werden. Diese sogenannte Akklimatisierung, bei der sich der Baum anpasst und die Photosyntheseaktivität reduziert, gefährdet den Erfolg der Initiative. Die EUROFACE-Projektpartner an der University of Essex haben schnell wachsende Pappelarten auf ihre Fähigkeit untersucht, überschüssiges CO2 unter FACE-Gesichtspunkten zu entfernen. Die Wissenschaftler haben herausgefunden, dass die Netto-Photosynthese im Mittelwald oder nach dem Fällen eines kleinen Bereichs der Plantage nicht höher war als bei normalem CO2-Niveau. Es schien, als ob sorgfältige Verwaltung erforderlich wäre, um diese verringerte CO2-Aufnahme zu vermeiden. Das Team hat jedoch herausgefunden, dass junge Pappeln über physiologische Merkmale verfügen, die dies ausgleichen können. Ein bei bisherigen Untersuchungen nicht berücksichtigter Faktor war, dass sich Pappeln einer bestimmten Art bereits als photosynthetisch geeignet für ein erhöhtes CO2-Niveau erwiesen hatten. Insgesamt wurde herausgefunden, dass Pappeln eine Langzeitakklimatisierung durch erhöhte Stärkesynthese und Karbonausschussrate umgehen können. Ein weiterer Vorteil ist, dass Pappeln für die schnelle Holzproduktion geeignet sind. Vorausgesetzt sie wachsen mit ausreichend Wasser und Nährstoffen, ist der Kohlenstoffvorteil durch die Photosynthese proportional zum produzierten Holz. Pappeln sind folglich als Kohlenstoffsenke geeignet und bieten den zusätzlichen Vorteil der Holzgewinnung.

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