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Nuklearwissenschaft zur Ernährungssicherung

IAEO: Technik der Pflanzenzüchtung kann im Kampf gegen Hunger helfen

Wien, 2. Dezember 2008 – Die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) hat heute aufgerufen, verstärkt in Methoden der Pflanzenzüchtung zu investieren, um Bemühungen zu unterstützen, Millionen von Menschen aus der Hungerfalle zu befreien. IAEO-Wissenschaftler verwenden Bestrahlung, um verbesserte, ertragreiche Pflanzen zu produzieren, die sich an widrige klimatische Bedingungen wie Dürre oder Überschwemmungen anpassen oder die gegen bestimmte Krankheiten und Schädlinge resistent sind. Die so genannte induzierte Mutation ist sicher, erprobt, kostengünstig und wird seit den 1920er Jahren eingesetzt. „Die globale Beschaffenheit der Lebensmittelkrise ist beispiellos. Familien weltweit müssen kämpfen, um sich zu ernähren”, sagt Mohamed ElBaradei, Generaldirektor der IAEO. „Um nachhaltige und langfristige Lösungen bieten zu können, müssen wir alle zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen. Die Selektierung von Kulturpflanzen, die für unsere Ernährung am besten geeignet sind, ist eine der ältesten Wissenschaften. Es wurde jedoch versäumt, ausreichende Unterstützung und notwendige Investitionen zur Verfügung zu stellen, die für eine universelle Anwendung erforderlich wären. Die IAEO drängt daher zu einer Wiederbelebung von nuklearen Techniken der Pflanzenzucht, um den Welthunger in den Griff zu bekommen.” Seit Jahrzehnten und in Zusammenarbeit mit der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) unterstützt die IAEO ihre Mitgliedsstaaten, um größere Mengen an besserer und zuverlässigerer Nahrung zu produzieren. Die Expertise der IAEO in Bezug auf Pflanzenzüchtung und Genetik hilft, mittels nuklearer Technologie, Ländern weltweit erhöhte landwirtschaftliche Erträge zu ermöglichen. Mehr als 3.000 Nutzpflanzenarten von ca. 170 verschiedenen Pflanzenspezies wurden schon auf Grund des unmittelbaren Eingreifens der IAEO freigegeben – unter anderem Gerste, die in einer Höhe von 5.000 m wächst und Reis, der in salzhaltiger Erde gedeiht. Diese Varianten liefern sowohl dringend benötigte Nahrung als auch Millionen von Dollar an wirtschaftlichen Erträgen für Bauern und Konsumenten, besonders in Entwicklungsländern. Das Institute of Radiation Breeding (IRB) hat errechnet, dass allein in Japan durch induzierte Mutationen entwickelte Nutzpflanzen wirtschaftliche Erträge von fast US$ 62 Milliarden erbracht haben – bei Investitionen von nur US$ 69 Millionen, getätigt zwischen 1959 und 2001. Das ergibt eine bemerkenswerte 900-fache Investitionsrendite – und das im öffentlichen Bereich. Mit verstärkten Investitionen und einer Ausweitung der Einsatzgebiete jedoch könnte sich diese Technologie positiv auf die Gesundheit und die Lebensqualität von noch mehr Menschen auswirken. Durch die ständige Zunahme des Welthungers ist die Dringlichkeit stärker denn je.

Länder

Österreich, Belgien, Bulgarien, Zypern, Tschechien, Deutschland, Dänemark, Estland, Griechenland, Spanien, Finnland, Frankreich, Ungarn, Irland, Italien, Litauen, Luxemburg, Lettland, Malta, Niederlande, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Slowenien, Slowakei, Vereinigtes Königreich