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Inhalt archiviert am 2023-03-23

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Wissenschaft im Trend: Unerwarteter Ausbruch des Ontake

Bei der Eruption des Ontake vergangenen Monat kamen mehr als 40 Menschen auf tragische Weise ums Leben. Der Vulkan Ontake wird gründlich überwacht, warum also gab es keine Vorwarnung?

Der Ausbruch des zweithöchsten Vulkans in Japan konnte von Wissenschaftlern nicht vorhergesehen werden. In Anbetracht des technologischen Fortschritts eines Landes, das vulkanische Aktivitäten gewohnt ist und insbesondere unter Berücksichtigung der Tatsache, dass der Ontake zu den besonders genau überwachten 47 aktiven Vulkanen Japans zählt, mag dies überraschend erscheinen. Ein Grund hierfür, wie die Fachzeitschrift "Scientific American" bemerkt, könnte sein, dass es sich bei dem Ausbruch wahrscheinlich um eine phreatische Eruption gehandelt hat, eine Wasserdampfexplosion an der Oberfläche, die unmöglich vorherzusagen ist. Während einer derartigen Explosion können sich plötzlich Risse bilden, aus denen allerdings kein Magma austritt, sondern ausschließlich altes, in Brocken aufgespaltetes Gestein. Dem ungeheuren Knall der Krakatau-Eruption im Jahr 1883 in Indonesien, der "rund um die Welt" zu hören war, lag eine phreatische Eruption zugrunde. Der "Guardian" beschreibt den Vorgang folgendermaßen: "Gewöhnliches Regenwasser sickert in einen Vulkan, wird von heißen Felsen im Inneren erhitzt und strömt zurück an die Oberfläche, um dort heiße Quellen und Dampflöcher zu bilden. Wenn sich das Wasser jedoch aus irgendeinem Grund anstaut oder dieses aufgrund brüchigen Gesteins in Kontakt mit Magma gerät, dann verwandelt die überschüssige Hitze das Wasser in Dampf." Der Dampf dehnt sich rapide aus und kann die Schlote durchdringen und massive Felsbrocken herausschleudern. Der Ontake wird mit fünf GPS-Stationen (globales Positionsbestimmungssystem) und einem Tiltmeter zur Neigungswinkelmessung überwacht, die allesamt Oberflächenveränderungen messen, welche auf ansteigendes Magma hindeuten. Wie Toshikazu Tanada, Leiter der Abteilung für Vulkanforschung am Nationalen Forschungsinstitut für Erdwissenschaften und Katastrophenprävention der Fachzeitschrift "Nature" mitteilte, zeigten die gemessenen Daten keine Veränderung vor oder während der Eruption an "Bei großen Eruptionen steigt Magma auf und die Tiltmeter und GPS-Systeme würden das registrieren", erklärte Tanada. "Nichts davon trat jedoch ein. Auch wenn es nur relativ wenige Messinstrumente für den Ontake gibt." Es sei unwahrscheinlich, so Tanada, dass den Wissenschaftlern signifikante Magmaaktivitäten entgangen seien. Die 12 Seismografen des Ontake zur Erkennung seismischer Wellen im Zusammenhang mit vulkanischen Aktivitäten schlugen vom 10. auf den 11. September aus, als die Werte von 52 auf 85 anstiegen. Danach mäßigte sich die Rate auf tägliche Werte zwischen 10 und 20. Erfahrene Vulkanbeobachter werden bestätigen, dass dieser Anstieg der seismischen Aktivität nicht unbedingt von Bedeutung sein muss. Die Fachzeitschrift "Nature" meint hierzu: "Erhöhte seismische Aktivitäten eines Vulkans wie diejenigen, die Anfang September beobachtet werden konnten, können auf ein erhöhtes Eruptionsrisiko hindeuten, oftmals ist dies jedoch nicht der Fall. Im Jahr 2011 wurde ein ähnlicher Anstieg beim Ontake beobachtet, ohne dass eine Eruption folgte." Die seismischen Aktivitäten der meisten Vulkane verlaufen ungleichmäßig. Wie Tanada "Nature" mitteilte, gäbe es jedoch Dinge, die getan werden könnten, um dazu beizutragen, dass in Zukunft der Verlust von Menschenleben verhindert werden kann. Zum einen könnten Instrumente — vor allem Gasmessgeräte — installiert werden, um eine bessere Überwachung zu ermöglichen. Zum anderen könnte Japan ein Frühwarnsystem ähnlich dem bereits für Erdbeben verwendeten installieren, da dieses zu den schnellsten der Welt zählt.

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Japan

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