Wissenschaft im Trend: Kühlere Kleidung dank finnischer Technologie
Forscher am VTT Technical Research Centre of Finland gaben vergangene Woche die Entwicklung eines neuen Massenanfertigungsverfahrens für das „Heißprägen mikroskopischer Rinnenstrukturen auf große Bereiche von Kunststofffilmen“ bekannt. Was hat dies mit Kleidung zu tun? Diese Technologie kann auf tragbare Technologie angewandt werden. Eines der Ziele von VTT ist es, ein intelligentes Gewebe zu entwickelt, das mit einer mobilen App angepasst werden kann, um die Körpertemperatur des Trägers zu regulieren. Das neue Verfahren bedeutet, dass Mikrokanäle in kurzer Zeit auf große Kunststofffilmflächen aufgebracht werden können. Dadurch wir die Entwicklung von intelligenter Kleidung möglich, bei der die Temperatur geregelt wird, indem eine kühlende oder wärmende Flüssigkeit durch das Netz aus Mikrokanälen gepumpt wird. Im Wesentlich könne das intelligente Gewebe als ein Art „Klimaanlage“ für den Träger funktionieren, die mit einer mobilen App regulierbar ist. Dies könnte für Verbraucher in der Zukunft besonders nützlich sein, da der Klimawandel wohl mehr extreme Wetterereignisse mit sich bringen wird. Intelligente Kleidung und mehr Die Anwendungen gehen allerdings über Kleidung hinaus, wie Ralph Liedert von VTT in einer Pressemitteilung erklärte(öffnet in neuem Fenster): „Die winzigen Mikrofluidkanäle sind beispielsweise mit dem Herzkreislaufsystem vergleichbar. Dies führte uns auf die Idee, unsere neue Methode neben der Diagnostik auch auf andere Bereiche anzuwenden, etwa für Heizungs- und Kühlungskanäle in Kleidung oder die Speicherung und den Transport von Substanzen, die nur in winzigen Mengen benötigt werden (Parfüme und Duftstoffe) oder die sehr teuer sind (Medizin).“ Dem VTT zufolge können die Kanäle entweder in harten oder in weichen Kunststoffen eingebettet werden, je nach Verwendungszweck. Die Struktur und Form eines weichen und elastischen Kunststofffilms eignet sich besser für die Integration in einen Mantel, wogegen sich fester Kunststoff besser für ein Postkartenformat eignet, etwa als praktischer Reisespender für Parfüm in der Größe einer Kreditkarte. Eine andere mögliche Verwendung dieser dünnen Karten könnte die präzise Dosierung von Medikamenten oder starken Gewürzen in Restaurants sein. HNGN berichtet(öffnet in neuem Fenster), dass die VTT-Technologie die Basis für ein anderes tragbares System sein könnte: Als Lufterfrischer könnte es kontrolliert winzige Mengen eines Parfums freisetzen, wobei es möglicherweise mithilfe einer App oder eines vorprogrammierten Algorithmus gesteuert würde. Die Forscher halten jetzt Ausschau nach Partnern in den Bereichen Sport, Outdoor, tragbare Technologie und Kosmetik, um diese neue Technologie zu kommerzialisieren. Weitere Informationen sind abrufbar unter: VTT Pressemitteilung(öffnet in neuem Fenster)
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