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Inhalt archiviert am 2023-03-23

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Leitlinien für E-Health-Apps verbessern die Versorgung älterer Menschen

EU-finanzierte Forscher wissen nun genauer, wie mit E-Health-Anwendungen die Gesundheitskompetenz gefördert und die Versorgung älterer Menschen verbessert werden kann.

Die steigende Nachfrage nach E-Health-Anwendungen (die Bereitstellung von Gesundheitsversorgung und Dienstleistungen durch elektronische Mittel) und M-Health-Anwendungen (die Bereitstellung von Gesundheitsdienstleistungen über mobile Kommunikationsgeräte wie Smartphones) für Senioren stellt eine Gelegenheit für KMU dar, innovative Lösungen, für die das Internet, Mobiltelefone und Tablet-PCs genutzt werden, sowie Videospiele zu entwickeln, welche die Gesundheit älterer Menschen verbessern können. Um die Marktfähigkeit zu beurteilen und eine Reihe von Entwicklungsleitlinien zu formulieren, wurden im EU-finanzierten Projekt IROHLA einige dieser vielversprechenden Technologien mit älteren Teilnehmern getestet, die teilweise nur über geringe Gesundheitskompetenz verfügten. Eine der wichtigsten Schlussfolgerungen war, dass Anwendungsentwickler, medizinische Fachkräfte und Forscher fortlaufend aktiv zusammenarbeiten müssen. Andere Aspekte, die bei der Konzeption von Gesundheitsapps für Senioren berücksichtigt werden sollten, sind eine Vereinfachung des Inhalts und der Anwendung sowie die Möglichkeit, kurzfristige und individuelle Ziele zu setzen. Ein Pilotprojekt hatte beispielsweise zum Ziel, das Wissen der Teilnehmer zu körperlicher Aktivität und gesunder Ernährung zu vertiefen. Die App ermöglicht den Teilnehmern, ihre eigenen Ziele für Ernährung und Aktivität zu setzen und diese nach einem bestimmten Zeitraum zu bewerten. Das System erzeugte zu diesem Zweck personalisierte Nachrichten. Außerdem berichtete das Projektteam, dass, obwohl ältere Bürger positiv auf E-Health- und M-Health-Anwendungen reagierten, in Studien festgestellt wurde, dass der sozioökonomische Status eine wichtige Rolle dafür spielt, wie umfassend die Teilnehmer neue Technologie verstehen. Dieser Faktor sollte bei der Konzeption von E-Health- und M-Health-Anwendungen nicht außer Acht gelassen werden, um sicherzustellen, dass alle Benutzer von diesen Mitteln unabhängig von ihrer sozioökonomischen Gruppe profitieren können, so die Projektforscher. Die Gesundheitskompetenz – d. h. das Ausmaß, in dem Menschen auf Daten zur Verbesserung ihrer Gesundheit zugreifen, sie verstehen und kommunizieren können – ist in der EU durchaus verbesserungswürdig. Dies wird am Beispiel einer kürzlich durchgeführten Umfrage klar, nach der 30 bis 50 % der Bevölkerung Defizite in diesem Bereich aufweisen, insbesondere ältere Menschen. Die im IROHLA-Projekt entwickelten Leitlinien werden Europas Gesundheitswesen dabei unterstützen, das Potential von E-Health- und M-Health-Innovationen zu nutzen, um die Gesundheitskompetenz älterer Bürger zu steigern, direkten Kontakt zu Gesundheitsdienstleistern herzustellen und fundiertere Entscheidungen zu ermöglichen. Die Projektforscher erhoffen sich zudem, dass gesundheitsbezogene IT-Innovationen zu gezielteren gesundheitspolitischen und medizinischen Maßnahmen sowie zu Ferndiagnosen und -beobachtung führen werden. Die Wissenschaftler sind überzeugt, dass das Projekt, das Ende November 2015 abgeschlossen wurde, in Europa zur Verbesserung der Gesundheitskompetenz von älteren Menschen beitragen und E-Health-Dienste fördern wird. „Ich möchte älteren Erwachsenen mit geringer Gesundheitskompetenz in Europa das Gefühl geben, ihre eigene Gesundheit unter Kontrolle zu haben“, sagt Projektmitglied Professor Louise Meijering von der Universität Groningen in den Niederlanden. „Sie sollten Kontakt zu den kompetenten Fachkräften haben, deren Unterstützung sie benötigen, und in der Lage sein, Fragen zu formulieren. Als Endergebnis könnten ältere Erwachsene fundierte gesundheitsbezogene Entscheidungen treffen.“ Weitere Informationen finden Sie unter: IROHLA-Projektwebsite

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